home news forum careers events suppliers solutions markets expos directories catalogs resources advertise contacts
 
News Page

The news
and
beyond the news
Index of news sources
All Africa Asia/Pacific Europe Latin America Middle East North America
  Topics
  Species
Archives
News archive 1997-2008
 

Deutschland - Jahresrückblick und Ausblick der Pflanzenzüchter 


Bonn, Germany
December 20, 2017

  • Der Zugang zu und die Nutzung von pflanzengenetischen Ressourcen, Rechtssicherheit für die Anwendung von Züchtungsmethoden, der Schutz des geistigen Eigentums sowie eine langfristige Forschungsförderung waren im Jahr 2017 wichtige Anliegen, zu denen die Pflanzenzüchter mit Politik, Wissenschaft und Gesellschaft im Austausch standen. Der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V. (BDP) veröffentlichte seine Kernforderungen im Vorfeld der Bundestagswahl 2017.
  • Die Förderung von qualifiziertem Nachwuchs ist elementar für die Pflanzenzüchtung. Der BDP wird 2018 für den neuen Fortbildungsabschluss Pflanzentechnologiemeister/Pflanzentechnologiemeisterin einen Vorbereitungskurs auf die Meisterprüfung anbieten.
  • Die Pflanzenzüchter setzen sich im Forum Moderne Landwirtschaft dafür ein, die Landwirtschaft wieder in die Mitte der Gesellschaft zu rücken und den Dialog mit dem Verbraucher zu führen. 

Schutz von und Zugang zu pflanzengenetischen Ressourcen

Die Pflanzenzüchter in Deutschland unterstützen das Ziel, pflanzengenetische Ressourcen zu schützen und einen gerechten Vorteilsausgleich für Geber und Nutzer dieser Güter zu schaffen. Gleichzeitig brauchen sie weltweit ungehinderten Zugang zu Pflanzenmaterial, um Sorten entwickeln zu können. Der BDP warnt vor den Konsequenzen einer praxisfernen nationalen Verwaltungspraxis zur Umsetzung des Nagoya-Protokolls. Dokumentationspflichten dürfen nicht unverhältnismäßig belasten und Aufzeichnungspflichten nur bis zur Kommerzialisierung einer Sorte gelten. Der Internationale Saatgutvertrag der FAO sichert einen fairen wirtschaftlichen Ausgleich bei der Nutzung von pflanzengenetischen Ressourcen. Die Pflanzenzüchter unterstützen dieses Modell, das auf alle züchterisch bearbeiteten Pflanzenarten ausgedehnt werden sollte.

Schutz geistigen Eigentums

Die Pflanzenzüchter setzten sich auch 2017 für den Schutz geistigen Eigentums in der Branche ein, durch den Investitionen nach der Sortenentwicklung an die Züchter zurückfließen. Der Sortenschutz als primäres Schutzrecht ist dabei unentbehrlich. Für technische Erfindungen ist zudem ein angemessener Schutz durch das Patentrecht notwendig. Dieser darf die Balance zwischen Zugang zu genetischen Ressourcen und Schutz geistigen Eigentums jedoch nicht gefährden. Der BDP bewertet das Verbot der Patentierung von Pflanzen aus im Wesentlichen biologischen Verfahren im Rahmen des Europäischen Patentübereinkommens aus dem Sommer 2017 als richtigen Schritt. Darüber hinaus ist die im Übereinkommen zum einheitlichen Patentgericht verankerte Nutzung patentierten Materials zu Forschungszwecken wichtig. Das Übereinkommen muss nun schnellstmöglich in Kraft treten.                                  

Nach wie vor entgeht den Pflanzenzüchtern durch gesetzliche Lücken und die damit verbundene Rechtsprechung ungefähr die Hälfte der Nachbaugebühren. Dies gefährdet unmittelbar die Innovations- und Investitionsfähigkeit in der Züchtungsarbeit und somit die Zukunft der Landwirte. Pflanzenzüchter müssen die ihnen zustehenden Nachbaugebühren in vollem Umfang erhalten, um für die Landwirtschaft in die Sortenentwicklung investieren zu können. Der BDP fordert eine substanzielle Verbesserung des Verfahrens zur Erhebung von Nachbaugebühren.

Rechtssicherheit für den Umgang mit neuen Züchtungsmethoden

Herzstück pflanzenzüchterischer Arbeit sind herkömmliche Verfahren auf der Grundlage von Kreuzung und Selektion, die durch eine Vielzahl weiterentwickelter Methoden ergänzt werden. Damit können schneller neue und bessere Sorten zur Verfügung gestellt werden. Zu den einzelnen Methoden aus der jüngeren Zeit steht eine klare rechtliche Einordnung aus. Auf Basis des bestehenden Rechts und wissenschaftlicher Grundsätze muss den Pflanzenzüchtern schnellstmöglich eine planungssichere Anwendung der sogenannten neuen Züchtungsmethoden ermöglicht werden. Als Grundlage für die Bewertung der Methoden sollen die aus dem europäischen Gentechnikrecht abgeleiteten Prinzipien dienen. Die Pflanzenzüchter erhoffen sich Klarheit aus der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs, die für den Sommer 2018 erwartet wird.

Forschungsförderung

Der BDP bringt sich auf wissenschaftlicher und politischer Ebene intensiv in die Debatte um die Zukunft unserer Landwirtschaft ein. Sie steht im Kontext steigender Verbraucheransprüche, der weltweit zunehmenden Nachfrage nach Lebensmitteln und dem verantwortungsvollen Umgang mit endlichen Ressourcen. Erkenntnisse aus der Pflanzenzüchtungsforschung sind unabdingbar zur Lösung dieser Herausforderungen. Eine umfassende und langfristig angelegte Forschungsförderung ist die Basis, um an bisher nicht erreichbaren bzw. neuen Zuchtzielen arbeiten und Sorten effizienter entwickeln zu können. Dies sind unter anderem Pflanzen mit erhöhter Widerstandsfähigkeit gegen verschiedene Schadfaktoren, Pflanzen mit spezifisch auf die Ernährung zugeschnittenen Inhaltsstoffen oder Pflanzen zur Erzeugung neuartiger Industrierohstoffe.

Die Synergien zwischen Wissenschaft und Pflanzenzüchtung müssen weiter ausgebaut werden. Der BDP sieht die Förderung der Pflanzenzüchtungsforschung mit umfassenden und langfristig angelegten Programmen (bis 15 Jahre) als notwendig an. So sind beispielsweise Forschungsaktivitäten in den Bereichen Resistenzzüchtung und Bioökonomie auszubauen. In Deutschland sollte ein System, das Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von Unternehmen steuerlich fördert, nach dem Vorbild anderer EU-Mitgliedstaaten eingeführt werden.

Nachwuchsförderung: Fortbildungsabschluss Pflanzentechnologiemeister/in

Die Pflanzenzüchter begrüßen den neuen anerkannten Fortbildungsabschluss Pflanzentechnologiemeister/Pflanzentechnologiemeisterin. Damit reagiert das Bundeslandwirtschaftsministerium auf die steigenden Anforderungen an qualifiziert ausgebildetes Personal in der Agrarwirtschaft. Der BDP wird einen Vorbereitungskurs auf die Meisterprüfung am Standort Gatersleben anbieten, welcher voraussichtlich im November 2018 beginnt.

Engagement im Forum Moderne Landwirtschaft

Die Pflanzenzüchter weiten ihr Engagement im Forum Moderne Landwirtschaft (FORUM) massiv aus. Gemeinsam mit anderen Branchen sehen sie sich in der Verantwortung, über die Notwendigkeit der Landwirtschaft für unsere Gesellschaft zu informieren. Insgesamt sind nun 20 Pflanzenzüchtungsunternehmen und der BDP im FORUM vertreten. BDP-Vorstandsmitglied Dr. Stefan Streng wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung des FORUM im Oktober in den Aufsichtsrat gewählt.

Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V. (BDP):

Der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP) mit Sitz in Bonn und Berlin ist die berufsständische Vertretung der rund 130 deutschen Pflanzenzuchtunternehmen und Saatenhändler aus den Bereichen Landwirtschaft, Gemüse und Zierpflanzen. Mit einer F&E-Quote (Forschung & Entwicklung) von 15,1 Prozent gehört die Pflanzenzüchtung zu den innovativsten Branchen in Deutschland. Rund 5.800 Beschäftigte finden in ihr einen Arbeitsplatz und legen mit ihrer Tätigkeit die Basis für eine erfolgreiche Landwirtschaft und die darauf folgenden Stufen der Wertschöpfungskette.



More news from: BDP - Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. *


Website: http://www.bdp-online.de

Published: December 20, 2017

The news item on this page is copyright by the organization where it originated
Fair use notice

 


Copyright @ 1992-2025 SeedQuest - All rights reserved