Bonn, Germany
March 27, 2017
Am 13./14. März 2017 fand in Quedlinburg das 2. Symposium Zierpflanzenzüchtung am Julius Kühn Institut (JKI) statt. Mehr als 100 Gäste aus Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden und Deutschland tauschten sich über die Zukunft der Zierpflanzenzüchtung in Deutschland aus. Der Fokus der Veranstaltung lag auf der Darstellung aktueller Züchtungsforschung, der Diskussion zur Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen und dem Zugang zu pflanzengenetischen Ressourcen für die Züchtung. Der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V. (BDP), der Bundesverband Zierpflanzen (BVZ) im Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG), die Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V. (GFPi) sowie die Gemeinschaft der Züchter vegetativ vermehrbarer Zier-und Obstpflanzen (CIOPORA Deutschland) waren weitere Ausrichter der Veranstaltung.
Deutschland ist mit einem Volumen von ca. 8,7 Milliarden Euro pro Jahr der größte Markt für Zierpflanzen in Europa und einer der größten weltweit. Intensiv wurde die Notwendigkeit stetiger Innovationen für einen international agierenden deutschen Zierpflanzenbau beleuchtet, um die große Nachfrage bedienen zu können. „Die Anwendung weiterentwickelter Züchtungsmethoden ist die Grundlage für leistungsfähige Sorten, die von Landwirtschaft und Gartenbau benötigt werden“, betonte Dr. Carl Bulich, stellvertretender Geschäftsführer des BDP.
Neben Forschern des JKI und mehrerer Hochschulen war das Leibniz-Institut für Gemüse und Zierpflanzenbau (IGZ) mit Vorträgen vertreten. Hier zeigte sich die große Bedeutung angewandter Forschungsprojekte für die deutsche Zierpflanzenzüchtung am Standort Erfurt, dessen weitere Finanzierung und Zukunft derzeit ungeklärt ist.
Der Schutz von Sorten und Innovationen, aktuelle Entwicklungen in der Züchtungsmethodik, sowie der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die praktische Zierpflanzenzüchtung standen ebenfalls auf der Agenda. Auch Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung spezialisierter Fachkräfte als Basis für die Umsetzung von Forschungsergebnissen wurden vorgestellt, so z. B. ein berufsintegrierter Bachelorstudiengang und der duale Ausbildungsberuf Pflanzentechnologe/in.
Kurzfassungen aller Beiträge finden sich im Tagungsband, der im Heft Nr. 188 in der Reihe „Berichte aus dem JKI" unter folgendem Link verfügbar ist: https://ojs.openagrar.de/index.php/BerichteJKI/issue/view/1336
Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V. (BDP):
Der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP) mit Sitz in Bonn und Berlin ist die berufsständische Vertretung der rund 130 deutschen Pflanzenzuchtunternehmen und Saatenhändler aus den Bereichen Landwirtschaft, Gemüse und Zierpflanzen. Mit einer F&E-Quote (Forschung & Entwicklung) von 15,1 Prozent gehört die Pflanzenzüchtung zu den innovativsten Branchen in Deutschland. Rund 5.800 Beschäftigte finden in ihr einen Arbeitsplatz und legen mit ihrer Tätigkeit die Basis für eine erfolgreiche Landwirtschaft und die darauf folgenden Stufen der Wertschöpfungskette.