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Fusarium in den Griff bekommen


Germany
December 23, 2016

Mitte Dezember hatte die Nutztierakademie von Bayer Animal Health zu Online-Livevorträgen eingeladen. Das Webinar beschäftigte sich mit der Mykotoxinproblematik in Futter- und Lebensmitteln. Dr. Torsten Balz, Produktmanager Mais bei Bayer CropScience Deutschland, referierte den pflanzenbaulichen Part des Seminars und sprach über DON und ZEA bei Weizen und Mais.

"Fusarium hat viele Wirte", führte er ins Thema ein. Nicht nur Weizen sei betroffen, sondern auch alle anderen bedeutenden Getreidearten sowie Mais. Laut seinen Ausführungen sind beim Weizen in erster Linie die Ähren betroffen. Symptome sind die partielle Taubährigkeit sowie pink- bis lachsfarbene Sporenlager an den Ährchen und Spelzen. Die Ausbildung der Symptome ist je nach Infektionstermin unterschiedlich stark ausgeprägt.

Beim Mais unterscheidet man Wurzel- und Stängelfäulen (ertragsrelevant und belasteter Silomais) und Kolbenfäule (hinterlässt belastetes Erntegut Körnermais). Bei Schädlingsbefall durch den Maiszünsler verschärft sich die Infektionsgefahr, da der Schädling dem Pilz durch die Fraßschäden Eintrittspforten öffnet. Grundsätzlich sind Maiskolben aber auch durch das Mikroklima innerhalb eines Bestandes besonders gefährdet im Vergleich zum Weizen. Das Klima im Bestand ist deutlich feuchter und wärmer als außerhalb. Zudem sammelt sich Wasser in den Blattachseln, was die Sporenkeimung unterstützt. Auch eine späte Ernte kann die Infektionsgefahr erhöhen, da sich zu diesem Zeitpunkt die Lieschblätter bereits öffnen. Unter den Blättern finden Pilzsporen dann optimale Wachstumsbedingungen. QS-Mykotoxinuntersuchungen haben gezeigt, dass in dreiviertel aller Maissilagen bedenklich hohe DON- und ZEA-Werte nachweisen lassen.

Balz benannte die Risikofaktoren für einen erhöhten Fusariumbefall. An erster Stelle steht die Wahl der Sorte (bei Weizen), erst dann folgen Klima, Vorfrucht und Bodenbearbeitung. In einer französischen Studie mit mehreren 1000 ausgewerteten Proben war die Weizensorte der wichtigste Faktor. Vorfrucht und Klima hatten einen deutlich niedrigeren Einfluss beim Weizen. Bei Vorfrüchten wird zwischen neutralen und problematischeren Vorfrüchten unterschieden. Zu den neutralen Vorfrüchten zählen Raps, Kartoffeln, Erbse und Ackerfutter. Das Risiko nimmt zu bei der Vorfrucht Weizen sowie bei Zuckerrüben, je nachdem, welches Ernteverfahren eingesetzt wird. Je größer die biologische Masse (Blatt, Anteil Rübenkopf), die auf dem Feld verbleibt, desto höher das Befallsrisiko. Silomais und Körnermais wirken am stärksten befallsfördernd.

Bei der Bodenbearbeitung geht es darum, den Rotteprozess der Erntereste bestmöglich zu fördern. Eine saubere Pflugfurche reduziert das Risiko einer Fusariuminfektion am besten. Kombiniert man beispielsweise eine minimale Bodenbearbeitung mit infektionsfördernden Vorfrüchten, werden äußerst ungünstige Wechselwirkungen provoziert. Für Weizenanbauer stehen eine Vielzahl geeigneter Sorten zur Verfügung. Die Beschreibende Sortenliste des Bundessortenamtes liefert dazu umfängliche Informationen. Die Situation bei den Maissorten ist dahingehend noch nicht zufriedenstellend beschrieben. Es gibt keine einheitliche Einstufung vom Bundessortenamt. Einige Landwirtschaftskammern haben eine erste Einstufung einiger Maissorten vorgenommen.

Seit diesem Jahr steht das Fungizid Prosaro auch den Einsatz in Mais zur Verfügung. Versuche haben gezeigt, dass bei relativ später Anwendung (ab EC 51) die besten Erfolge erzielt werden können. Torsten Balz wies jedoch darauf hin, dass die Fungizidanwendung lediglich ein Teil eines ackerbaulichen Puzzles und nicht der alleinige Problemlöser sein kann. Nur in der Summe aller Maßnahmen sei es möglich, die Mykotoxinwerte im Mais spürbar zu senken.

Über die Bedeutung von Fusariumtoxinen für die Tiergesundheit und Lebensmittelsicherheit sprach im Anschluss Prof. Dr. Johanna Fink-Gremmels. Ein Interview zum Thema lesen Sie hier:
>> Prof. Dr. Johanna Fink-Gremmels: Schimmelpilze - Gefahr für Futtermittel



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Website: http://agrar.bayer.de

Published: December 23, 2016

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