Germany
September 9, 2016
Empfehlung mit tabellarischer Kurzinformation zu den Sorten
Grünschnittroggen
Grünschnittroggen (Winterzwischenfrucht) kann sowohl für die Futter- als auch für die Biogas-Nutzung Verwendung finden. Im Vergleich zu Roggensorten für die Körnernutzung bestockt Grünschnittroggen stärker und beginnt deutlich früher mit dem Massewachstum im Frühjahr, so dass er zum Monatsbeginn Mai, rechtzeitig vor der Folgefrucht Mais, geerntet werden kann. Zu diesem Zeitpunkt liefern Grünschnittroggensorten ca. 8 -10 dt/ha Trockenmasse mehr als klassische Körnerroggensorten. Bei der Sortenwahl ist in jedem Fall eine speziell für diese Nutzungsrichtung gezüchtete Sorte zu empfehlen.
Herbizid-, Fungizid- und Wachstumsreglereinsatz sind in der Regel nicht notwendig. Die pflanzenbaulich sinnvolle und umweltschonende Ausbringung von Gärresten im Frühjahr bietet sich an.
Optimaler Erntezeitpunkt ist das Grannenspitzen. Da das Erntegut zu diesem Entwicklungsstadium nur ca. 17 bis 20 % Trockensubstanzgehalt aufweist, wird üblicherweise angewelkt siliert.
Die Einschätzung der Sortenleistungen unter den Bedingungen des Anbaugebietes D-Nord / MV-Süd basiert auf der gemeinsamen Auswertung der Ergebnisse von Landessortenversuchen 2011 bis 2015 und Wertprüfungen des Bundessortenamtes 2010 bis 2016.
In Kombination von früher Entwicklung und hohem Trockenmasseertrag zeigte sich Protector am leistungsstärksten und wird weiterhin besonders empfohlen.
Getreide-Ganzpflanzensilage (GPS)
Getreide-GPS zur Verwendung in Biogasanlagen ist als Ergänzungssubstrat zum häufigsten Co-Substrat Mais interessant. Durch seinen Anbau können mais- und weizenbetonte Fruchtfolgen aufgelockert werden. Stoppelweizen kann als mögliche Vorfrucht zu Winterraps teilweise ersetzt werden. Das Anbauverfahren ist stark angelehnt an das Anbauverfahren für Getreide zur Körnernutzung. Reduzierter Fungizideinsatz ist je nach Befallssituation möglich. Der Wachstumsreglereinsatz sollte auf die Standfestigkeit der angebauten Sorte und auf den Standort abgestimmt sein.
Die GPS-Ernte findet ca. 3-5 Wochen vor der Druschreife statt. Der optimale Erntezeitpunkt liegt bei später Milch- bis früher Teigreife ( 32 %-35 %-38 % Trockensubstanzgehalt in der Biomasse).
Die mehrjähriger Auswertung von Landessortenversuchen, Wertprüfungen des Bundessortenamtes und weiterer Sortenprüfungen zu GPS im Trockenmasseertrag zeigt für das Anbaugebiet D-Nord / MV-Süd:
-> Hybridroggen besser Triticale gleich Populationsroggen
-> Silo-Sorten gleich Doppelnutzungs-Sorten (Korn und Silo)
Empfehlung:
Helltop und Palazzo: Hybridroggen mit Doppelnutzungseignung und hohen Trockenmasseerträgen
KWS Progas und SU Phönix: Silo-Hybridroggen mit hohen Trockenmasseerträgen, Standfestigkeit absichern!
Bei guten betrieblichen Erfahrungen mit Triticale-GPS: Doppelnutzungssorte Cosinus mit mittleren Erträgen und guter Standfestigkeit; probeweise die junge Silonutzungssorte Tender PZO mit hohen Erträgen und guter Standfestigkeit.
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