Nienstädt, Germany
March 24, 2010
DIECKMANN Seeds mit Sitz im niedersächsischen Nienstädt hat die Vertriebsrechte für Hybridroggen in Deutschland an den BayWa-Züchtervertrieb/München vergeben. Der internationale Vertrieb wird von Geschäftsführer Johannes Dieckmann geleitet. Anfang 2009 ist DIECKMANN Seeds mit dem Kauf der Pflanzenzüchtung Gülzow in die Hybrid-Roggenzüchtung eingestiegen. Mit den leistungsstarken Hybridsorten HELLTOP (Foto) und HELLVUS startet in diesem Jahr der Saatgutverkauf.
Zwei Drittel des weltweiten Hybridroggen-Marktes liegen in Deutschland. Der Hybridroggenanteil am bundesweiten Roggenmarkt liegt bei 70 Prozent. „Wir haben mit HELLTOP und HELLVUS hervorragende Sorten an einen schlagkräftigen Vertrieb vergeben und können damit stark in den Markt starten“, kommentiert Johannes Dieckmann die Kooperation mit dem BayWa Züchtervertrieb.
„Die Übernahme der Vertriebsrechte für die Hybridroggen von DIECKMANN Seeds in Deutschland ist für den BayWa Züchtervertrieb nicht nur eine ideale Ergänzung des bestehenden Vertriebssortimentes mit den Schwerpunkten Brau- und Futtergerste, Raps, Weizen, Triticale und Leguminosen, die unsere Position als Anbieter von leistungsfähigen Sorten für ganz Deutschland stärken wird, sondern ist für uns auch der Einstieg in den Wachstumsmarkt Hybridgetreide“ erklärt der Leiter des BayWa Züchtervertriebes Dr . Helmut Weiß zur neuen Vertriebspartnerschaft. „Zudem passt DIECKMANN Seeds als familiengeführtes mittelständisches Unternehmen gut zu der Struktur der Pflanzenzüchter, die wir bisher vertreten“.
Das Familienunternehmen DIECKMANN Seeds blickt auf eine über 100-jährige erfolgreiche Züchtertradition zurück. 2007 trennte sich DIECKMANN Seeds von seiner Zuckerrübensparte und konzentrierte sich auf die wachsenden Märkte für Getreide und Ölsaaten. Anfang 2009 setzte das Unternehmen seine strategische Neuausrichtung mit dem Zukauf der auf Hybridroggen spezialisierten Pflanzenzüchtung Gülzow konsequent fort.
Mit dem Kauf wurde das „Gülzower Plasma“ erworben, ein eigenes Hybridroggen-System, das schnellen Zuchtfortschritt ermöglicht und auf einen Genpool zurückgreift, der auf die besonderen Bedingungen in Hauptanbaugebieten von Roggen ausgerichtet ist. Mit starken Sorten und einer starken Vertriebsorganisation will sich DIECKMANN Seeds nun als dritter Anbieter auf dem Markt etablieren.
Ertrag und Ertragssicherheit auch auf leichteren Standorten sind für den Landwirt entscheidende Kriterien bei der Sortenwahl. Nach HELLVUS (seit 2007 als Sorte zugelassen) erhielt DIECKMANN 2009 die Sortenzulassung für HELLTOP. Beide Sorten trumpfen mit hohen Erträgen und herausragenden agronomischen Eigenschaften auf. Die sehr hohe Standfestigkeit und die guten Resistenzen für Mehltau und Braunrost dieser Sorten sprechen für sich.
Leiter der Roggenzüchtung ist Dr. Gilbert Melz. Er hat über einen Forschungs- und Züchtungszeitraum von 20 Jahren diese eigenständige Hybridroggen-Genetik entwickelt. Die Sorten überzeugen durch hohe Erträge auch bei veränderten Klimabedingungen. Das schafft Sicherheit beim Anbau.
Für die Mühlen und die Futtermittelindustrie sind die DIECKMANN Sorten ebenfalls interessant. Dank des sehr hohen TKG von HELLTOP und HELLVUS liegt die Mehlausbeute deutlich über allen übrigen Hybrid-Sorten. Zudem weisen sie den höchsten Proteingehalt aller zugelassenen Sorten auf. Immerhin werden zwei Drittel des Hybridroggens als Futtermittel verwendet.
DIECKMANN Seeds ist ein mittelständisches Züchtungsunternehmen mit einer über 100jährigen Geschichte. Das Unternehmen beschäftigt am Standort Nienstädt 36 Mitarbeiter, etwa die Hälfte davon in der Forschung. Das Saatgut wird in rund 20 Länder verkauft. Der Schwerpunkt liegt hier auf Europa, Russland, Weißrussland und der Ukraine.
Im Frühjahr 2008 hat sich das Unternehmen strategisch neu ausgerichtet und auf die Züchtung von Hybridraps sowie Hybrid- und kombi-Roggen spezialisiert. Darüber hinaus werden waxy-Getreideprogramme bearbeitet. Als unabhängiges Züchtungsunternehmen baut DIECKMANN Seeds das nationale und internationale Netz von Partnern aus Forschung, Züchtung, Handel, Industrie und Landwirtschaft weiter aus.