Berlin, Germany
February 4, 2015
Mit 2.750 Ausstellern aus 83 Ländern, das sind rund 150 Firmen mehr als im Vorjahr, ist die dreijährige Fruit Logistica, das bedeutendste und umfassendste Branchentreffen des globalen Fruchthandels, gestern angelaufen. 90% der Aussteller und rund 80% der über 60.000 erwarteten Fachbesucher aus mehr als 130 Ländern kommen aus dem Ausland. Mit "Spotlight" bietet die Messe erstmals eine exklusive Übersicht von Premieren und Neuheiten - zur Premiere sind es insgesamt 70 an der Zahl. Partnerland ist heuer Portugal, wo das Exportvolumen von Obst und Gemüse beständig wächst und sich seit 2010 von 780 Mio. Euro auf 983 Mio. Euro im Jahr 2013 (+26%) erhöht hat. 2014 hat Portugal Obst und Gemüse im Wert von 2,6 Mrd. Euro produziert, wobei die Exporte rund 1 Mrd. ausmachten.
Nach aktuellen Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbh (AMI) in Bonn wurden im Vorjahr weltweit 970 Mio. t Gemüse (ohne Melonen) und etwa 820 Mio. t Obst (mit Melonen) erzeugt. Sowohl die Obst- als auch die Gemüseproduktion sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. Die Obsternte der EU fiel 2014 mit knapp 38 Mio. t fast genauso hoch aus wie 2013. Bei Gemüse dürfte sie mit 63 Mio. t um rund 4% gestiegen sein.
Eine starke Konkurrenz innerhalb des Sortiments sorgte für Preisdruck, aber auch für sehr große Absatzmengen. Mit knapp 1,4 Mio. t erreichte man fast das Niveau der Rekordernte 2009/10. Bei Äpfeln wurde zum ersten Mal seit jener Saison wieder das volle Ertragspotenzial genutzt, die Ernte überschritt die Grenze von 1 Mio. t. Die Marktproduktion von Gemüse erreichte 2014 nach AMI-Schätzung mit 3,9 Mio. t (+14%) das bislang höchste Ergebnis der letzten 25 Jahre.
Importe leicht gesunken
Die deutschen Frischgemüseimporte sind 2014 wahrscheinlich geringfügig gesunken und beliefen sich nach AMI-Schätzung auf knapp 3,1 Mio. t (2013: Einfuhrrekord von 3,2 Mio. t). Die wichtigsten Lieferanten sind nach wie vor die Niederlande und Spanien - beide Länder zusammen bringen es auf fast zwei Drittel der Gesamtimporte.
Die Einfuhr von Frischobst dürfte 2014 ebenfalls den Rekordwert aus dem Vorjahr (5,2 Mio. t) nicht ganz erreichen. Besonders Obstarten der gemäßigten Breiten wurden weniger importiert, bei den Südfrüchten blieb die Menge fast konstant. Vor allem Bananen haben sich gut behauptet.
Jeder Privathaushalt kaufte 155,7 kg frisches Obst und Gemüse
Die Privathaushalte kauften 2014 mit 85,4 kg knapp 2% weniger Frischobst ein und gaben dafür mit 153,56 Euro knapp 5% weniger aus. Bei Gemüse hingegen stieg der Haushaltskonsum um rund 2% auf 70,3 kg. Die Verbraucherausgaben sanken dagegen um gut 1% auf 147,76 Euro. Das beliebteste Obst der Deutschen sind Äpfel, Bananen und Orangen, während bei Gemüse vorwiegend zu Tomaten, Karotten und Zwiebeln gegriffen wird.
Abgerundet wird die Messe von einem umfassenden fachlichen Begleitprogramm sowie der Verleihung des Fruit Logistica Innovation Award (FLIA) am 6. Februar.
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