Switzerland
May 13, 2014
An der Jahreskonferenz der Schweizer Ostzusammenarbeit in Luzern hat das FiBL sein Projekt für die Entwicklung des Biomarkts in der Ukraine vorgestellt. Das vom SECO unterstützte Vorhaben stiess auf grosses Interesse, auch wegen der aktuellen politischen Entwicklung im Land. Die Turbulenzen gehen nicht spurlos am Projekt vorbei, die Ziele aber bleiben unverändert.
Vergangene Woche haben die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) an ihrer Osthilfe-Jahreskonferenz über die seit 20 Jahren laufende Arbeit im Südkaukasus und in der Ukraine informiert. Ziele sind namentlich die Stärkung von Demokratie und der Aufbau einer sozialen Marktwirtschaft.
Das Thema ist angesichts der politische Lage gerade in der Ukraine hochaktuell. Deshalb stiess die Präsentation des vom FiBL implementierten und vom Staatsekretariat für Wirtschaft (SECO) finanzierten Projekts für die Entwicklung des ukrainischen Biomarkts auf grosses Interesse. Ein neues Video (siehe Link) zeigte den rund 750 Teilnehmenden auf, wie vor Ort gearbeitet wird. Laut Projektmanagerin Natalie Prokopchuk ist eines der wichtigsten Ziele, dass grosse Produzenten und Verarbeiter als Türöffner fungieren und Kleinbauern sowie KMU im ukrainischen Biosektor den Marktzugang erleichtern.
Wie Projektleiter Tobias Eisenring erklärt, bleibt das FiBL trotz der schwierigen Lage in der Ukraine aktiv. „Die aktuelle Entwicklung unterstreicht die Relevanz des Projektziels, den Marktzugang von ukrainischen kleinen und mittleren Unternehmen zum internationalen Markt zu verbessern“, sagt Eisenring. Nur wenn sich die wirtschaftliche Perspektive der Bevölkerung verbessere, werde sich die politische Situation mittel- und langfristig stabilisieren können, so Eisenring.
Erfreulich ist deshalb, dass trotz der momentanen Umstände die Handelsbeziehungen zwischen ukrainischen Bioproduzenten und europäischen Abnehmern intakt bleiben. Anlässlich der Tagung wurde ein konkretes Kooperationsbeispiel zwischen einem Knospeproduzenten aus der Ukraine und einem Schweizer Bioverarbeiter vorgestellt.
Die Aktivitäten werden allerdings - in enger Zusammenarbeit mit dem lokalen SECO-Büro - laufend der aktuellen Situation angepasst. So können beispielsweise regionale Feldtagungen und Konferenzen nur noch in der Westukraine stattfinden. Nationale Veranstaltungen werden verschoben, stattdessen intensiviert man den Know-how Transfer und die Kommunikation über elektronische Medien, beispielsweise via die Projekt-Website, um so die Partner in der Süd- und Ostukraine weiterhin unterstützen und mit ihnen Kontakt halten zu können.