„Pflanzenzüchtung sichert Lebensgrundlage künftiger Generationen“ - Verankerung der Züchtungsforschung in Politikstrategie Bioökonomie
Berlin, Germany
November 8, 2013
Die aktuelle Politikstrategie Bioökonomie der Bundesregierung stand im Mittelpunkt der Jahrestagung der Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung e. V. (GFP) am 7.11.2013. Clemens Neumann, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), zeigte die Bedeutung der Züchtungsforschung an Kulturpflanzen für die Etablierung einer biobasierten Wirtschaft auf. Die Pflanzenzüchtung bezeichnete er als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts und hob ihre Bedeutung für die Gesellschaft hervor. Die Lebensgrundlage künftiger Generationen könne nur unter intensiver Beteiligung der Pflanzenzüchtung gesichert werden.
In seinem Vortrag skizzierte Neumann Ziele und Handlungsfelder der Strategie, die einen kohärenten Politikrahmen unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten schaffen müsse. Leitgedanken seien dabei der Vorzug der Ernährungssicherung vor der stofflichen und energetischen Verwendung, die Stärkung von Kaskaden- und Koppelnutzung sowie die Einhaltung von Sozial-, Umwelt- und Naturschutzstandards. Der Einsatz moderner Züchtungsforschung zur Deckung des steigenden Bedarfs an pflanzlicher Biomasse bei gleichzeitig abnehmender landwirtschaftlicher Nutzfläche sei im Rahmen der Bioökonomie als zentrales Instrument vorgesehen. Eine Stärkung der angewandten Forschung – auch des Pre-breedings – stehe daher im Fokus der Bundesregierung.
Der Vorsitzende der GFP, Dr. Reinhard von Broock, betonte die Notwendigkeit einer ressortübergreifenden Strategie. Er sei zuversichtlich, dass die zukünftige Bundesregierung diese Strategie aufgreife und mit Leben in Form neuer Bekanntmachungen für die Pflanzenzüchtung fülle. Die Pflanzenzüchter hätten bereits Konzepte, die maßgeblich zum Aufbau einer Bioökonomie beitragen könnten. Mit der GFP existiere ein gut funktionierendes Netzwerk zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Ergebnisse der Forschung könnten so schnell in neue Sorten umgesetzt werden, die nicht nur zur Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln und Rohstoffen, sondern auch zur Standortsicherung sowie zum Umwelt- und Naturschutz beitragen würden.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde Dr. Kartz von Kameke aus dem Vorstand verabschiedet. Er gehörte dem Gremium seit 1983 an und war seit 1997 stellvertretender Vorsitzender der GFP. Von Broock würdigte das besondere ehrenamtliche Engagement von Kamekes für die vorwettbewerbliche Gemeinschaftsforschung. Von Kameke habe mit seinem Weitblick die für die Branche wichtigen Organisationen im Bereich der Forschung, des Schutzrechts und des Sortenprüfwesens in diesen Jahren erfolgreich aufgestellt. In sein Amt folgt ihm die Stephanie Franck, Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter e. V. (BDP).
Über die GFP: Pflanze ist Zukunft
Die Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung e.V. (GFP) ist ein Zusammenschluss von 62 mittelständischen Pflanzenzuchtunternehmen in Deutschland. Die Projekte sind überwiegend Verbundvorhaben zwischen Züchtungsunternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen. Die GFP evaluiert den Forschungsbedarf in der praktischen Pflanzenzüchtung. Gemeinsam mit Wissenschaftlern und Züchtern werden Projektideen entwickelt, bewertet und anschließend in meist mehrjährigen Forschungsprojekten umgesetzt. Die GFP unterstützt die Durchführung der Projekte monetär und durch Eigenleistungen der Züchter durch Bereitstellung von Pflanzenmaterial, Gewächshaus- und Laborkapazitäten sowie durch die Übernahme von Feldversuchen.
More news from: Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung e.V. (GFP) *
Website: http://www.bdp-online.de/de/GFP/ Published: November 8, 2013 |
The news item on this page is copyright by the organization where it originated Fair use notice |