Frankfurt am Main, Germany
June 19, 2013
Leguminosen auf heimischen Äckern haben viele Vorteile: Sie fördern die Artenvielfalt, helfen die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern, lassen sich ressourcenschonend anbauen und dienen als hochwertiges Tierfutter. Ein neues Projekt soll naturverträgliche Anbaukonzepte in die Praxis bringen.
Um dieses Ziel zu erreichen, werden neben vorhandenem Wissen aus der Forschung die Erfahrungen von circa 30 „Best-Practice-Betrieben“ gesammelt und in einem Praxishandbuch aufbereitet. Die Betriebe integrieren auf unterschiedlichen Standorten mit ganz unterschiedlichen Konzepten Leguminosen in ihren Betriebsablauf. Die im Projekt zusammengetragenen Konzepte sollen bei Landwirten das Interesse wecken, den Leguminosenanbau auf dem eigenen Betrieb auszuweiten beziehungsweise überhaupt auszuprobieren. Im Praxishandbuch finden Landwirte und Berater sowohl bewährte als auch innovative naturverträgliche Anbaustrategien. Das Ziel ist, zu zeigen, dass es für (fast) jeden Betrieb eine passende Leguminose gibt, die in das Anbau- und Verwertungskonzept eingebaut werden kann und sich gleichzeitig positiv auf die Biodiversität auswirkt.
Neben dem Praxishandbuch, das Mitte 2014 erscheint, gibt es im Projekt zwei Demonstrationsbetriebe: die Hessische Staatsdomäne Frankenhausen in Nordhessen und der Hof Gasswies im baden-württembergischen Klettgau. Auf den Höfen sind Schauparzellen mit einer großen Vielzahl verschiedener Leguminosen zu sehen. Sie können während der gesamten Vegetationsperiode ohne Voranmeldung besucht werden. Auf den Demonstrationsbetrieben finden im Sommer 2013 außerdem Feldtage statt: in Frankenhausen am 26. Juni 2013 und in Klettgau am 30. Juli 2013. Im Sommer 2014 werden zwei weitere Feldtage auf den „Best-Practice-Betrieben“ stattfinden. Weitere Informationen zu den Demonstrationsbetrieben, den Feldtagen und zum Projekt finden Sie hier: www.fibl.org/de/deutschland/themen-de/leguminosen-de.html.
Das Projekt wird gefördert vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU). Ein Team von Agrarwissenschaftlern vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und dem Fachgebiet Ökologischer Land- und Pflanzenbau der Universität Kassel-Witzenhausen bearbeitet das Forschungsvorhaben. Die Best-Practice-Betriebe werden im Projekt von der Universität Kassel-Witzenhausen betreut.
Link
fibl.org: Leguminosen und Vielfalt: Eiweißpflanzenanbau mit naturverträglichen Anbaukonzepten