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Westafrikanische Ursprungsformen der Perlhirse sollten Bestandteil der ICRISAT-Sammlung in Sadoré werden


Gatersleben, Germany
October 12, 2009

Zum achten Mal zeichnet die Gemeinschaft zur Förderung der Kulturpflanzenforschung Gatersleben e. V. im Rahmen ihrer Jahresversammlung am 12.10. ab 11 Uhr im Hörsaal des IPK in Gatersleben eine Nachwuchswissenschaftlerin mit dem Rudolf-Mansfeld-Preis für die in ihrer Abschlussarbeit erarbeiteten Erkenntnisse aus. In diesem Jahr geht die Auszeichnung für die beste Diplom- oder Masterarbeit auf dem Gebiet der genetischen Ressourcen in der Kulturpflanzenforschung an die Agrarbiologin Judith Jäger von der Universität Hohenheim. Ihre Arbeit „Eine systematische Methode geographische Herkünfte genetischer Ressourcen zu analysieren, am Beispiel Perlhirse [Pennisetum glaucum (L.) R. Br.] in der Genbank von ICRISAT-Niger“ wurde von der Jury ausgewählt.

Judith Jäger studierte von 2002 - 2008 Agrarbiologie in den Fachrichtungen Saatgutwirtschaft und -technologie, Ökologischer Landbau und Agrarökologie und Pflanzenproduktion der Tropen und Subtropen an der Universität Stuttgart-Hohenheim. Während ihres Studiums absolvierte Frau Jäger mehrere Praktika im In- und Ausland. Im Frühjahr 2007 weilte sie auch mehrere Wochen im Rahmen eines Praktikums in der Genbank des IPK Gatersleben. Seit April dieses Jahres ist Frau Jäger bei der Bingenheimer Saatgut AG tätig.

Perlhirse ist eine der meist angebauten Getreidearten in Westafrika, denn sie ist an die harten klimatischen Bedingungen der halbtrockenen Gebiete der Sahel-Zone sehr gut angepasst. Pflanzengenetische Sammlungen bilden mit ihrer Vielfalt die Grundlage für Fortschritte in Pflanzenforschung und -züchtung. Für die Perlhirse befindet sich eine solche Sammlung, auch Genbank genannt, im Ursprungsgebiet der Perlhirse auf der Forschungsstation des internationalen Kulturpflanzen­forschungs­institutes für semi-aride Tropen („International Crops Research Institute for the Semi-Arid Tropics“, ICRISAT) in Sadoré im westafrikanischen Niger.

Im Rahmen ihrer Diplomarbeit stand Frau Jäger in der ICRISAT Genbank in Sadoré vor der Aufgabe, zum einen ein zuverlässiges Datenmanagementsystem zur besseren Nutzung und Verwaltung dieser Sammlung anzulegen und zum zweiten basierend auf den vorhandenen Daten eine geografische Analyse des Datenbestandes vorzunehmen. Bei dieser Analyse zeigte sich, dass im Bestand in Sadoré keine einzige Wildform der Perlhirse war. Woraus geschlussfolgert wurde, dass diese auf zukünftigen Sammelreisen in den Sammlungsbestand aufgenommen werden sollten, denn sie stellen als ursprünglichste Formen, das originäre Ausgangsmaterial für das heute genutzte Saatgut dar. Durch die Analyse wurden weiterhin regionale Lücken identifiziert, die für weitere Sammlungsreisen ebenso im Fokus stehen sollten, um die Sammlung systematisch auf alle Regionen und die entsprechenden Eigenschaften hin auszuweiten. Gleichzeitig konnten Doppelgänger in der Sammlung identifiziert werden, die zur Kostenreduktion eliminiert werden sollten. Nicht zuletzt wurde das Datenmanagementsystem so entwickelt, dass es auch für andere Sammlungen einsetzbar ist.

Der mit 1.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre von der Gemeinschaft zur Förderung der Kulturpflanzenforschung Gatersleben e. V. vergeben. Die Auszeichnung trägt den Namen des Botanikers Rudolf Mansfeld, der als erster Leiter der Genbank in Gatersleben bis heute die Arbeiten mit genetischen Ressourcen am Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) prägt.

Die seit 1993 bestehende Fördergemeinschaft hat sich zum Ziel gesetzt, die Kulturpflanzenforschung am IPK ideell und finanziell zu fördern. Zudem soll die Ressourcen- und Genomforschung gefördert und weiterentwickelt werden, um somit die Sammlung, Erhaltung und Verfügbarkeit pflanzengenetischer Ressourcen zu sichern.

Über das IPK Gatersleben
Das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben ist eine außeruniversitäre, mit Bundes- und Ländermitteln geförderte Forschungseinrichtung und Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, einem Zusammenschluss von 86 Forschungsinstituten und Serviceeinrichtungen für die Forschung sowie drei assoziierten Mitgliedern in Deutschland. Das IPK Gatersleben gehört zu den international bedeutsamen Zentren der Pflanzenforschung, in dem Fragestellungen der modernen Biologie vorrangig an Kulturpflanzen bearbeitet werden. Im Zentrum grundlagen- und anwendungsorientierter, interdisziplinärer Forschung steht die Erarbeitung neuer Erkenntnisse und Technologien mit dem Ziel einer umfassenden Nutzung pflanzlicher Vielfalt für eine optimierte Stoffproduktion und für eine umweltverträglichere Landwirtschaft. Mit der bundeszentralen ex situ-Genbank verfügt das IPK über eine einzigartige Sammlung pflanzengenetischer Ressourcen. Mit einem Gesamtbestand von 147.000 Mustern aus 3.000 Arten zählt die Genbank des IPK zu den weltweit größten Einrichtungen ihrer Art. Am IPK forschen und arbeiten etwa 500 Mitarbeiter/-innen aus über 20 Nationen. Weitere Informationen unter: http://www.ipk-gatersleben.de/.



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Website: http://www.ipk-gatersleben.de

Published: October 12, 2009

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