Futterpflanzenzüchter gratulieren zum 20-jährigen Bestehen der IPK-Genbanksammlung für Öl- und Futterpflanzen in Malchow
Bonn, Germany
14. Juni 2012
Erhalt und Erforschung genetischer Ressourcen unerlässlich für Pflanzenzüchtung
Die für die „Sortimente Öl- und Futterpflanzen“ (SÖF) zuständige Außenstelle Malchow des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Die deutschen Futterpflanzenzüchter gratulieren zu diesem Anlass und verweisen auf die herausragende Bedeutung der Arbeit des IPK, das pflanzengenetische Ressourcen mit molekularbiologischen Forschungsinitiativen verknüpft und so für die praktische Futterpflanzenzüchtung nutzbar macht.
Genetische Ressourcen sind eine unerlässliche Voraussetzung für die Pflanzenzüchtung, die als Schlüsseltechnologie Antworten auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts wie Sicherung der Welternährung, Klimawandel oder die Bereitstellung von Biomasse finden kann. Bei der Sortenentwicklung von Futterpflanzen als Biomasselieferant oder der Verbesserung der Trockentoleranz bei Gräsern spielen genetische Ressourcen eine große Rolle. „Deswegen streben Wissenschaft und Züchtung im Rahmen von Gemeinschaftsforschungsprojekten Prebreeding-Programme an, um diese neuen Eigenschaften in angepasste leistungsfähige Sorten zu überführen“, sagt Christoph Lüdecke, Vorsitzender der Abteilung Futterpflanzen in der Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung e. V. (GFP). Die Futterpflanzenzüchter setzen auf eine langjährige, partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der IPK Genbank. „Zukünftige Anforderungen an die Pflanzenzüchtung wie Hitzestress-Toleranz oder die Verbesserung der Nachhaltigkeit durch erhöhte Nährstoffeffizienz sind nur zu lösen, wenn genetisch umfangreiches, gut charakterisiertes Genbankmaterial zur Verfügung steht“, sagt Lüdecke weiter.
Die Außenstelle Malchow der IPK Genbank betreut heute etwa 14.000 Muster bei 140 Arten aus 17 verschiedenen taxonomischen Gattungen. Nach der Fusion der westdeutschen Genbank in Braunschweig mit der IPK Gatersleben konnte das Sortiment in Malchow um 5.000 Muster erweitert werden. Auf knapp 16 Hektar Fläche werden unter Isolierbedingungen jährlich rund 500 Gräsermuster (alte Sorten, Landrassen oder Wildformen) vermehrt und das Saatgut anschließend in Kühlkammern für viele Jahre keimfähig gehalten. Die jährliche Abgabe von durchschnittlich etwa 1.700 Mustern an über 80 Nutzer weltweit, vornehmlich aus der Wissenschaft und Pflanzenzüchtungsunternehmen unterstreicht die Bedeutung der Genbank in Malchow.
Die Arbeit der IPK Genbank, Teilsammlungen Nord in Malchow und Groß-Lüsewitz (Kartoffelsortimente) wird vom Land Mecklenburg-Vorpommern langjährig unterstützt. Das Land beheimatet heute viele innovative Forschungseinrichtungen und mittelständische Pflanzenzuchtunternehmen. Das ist beispielhaft, wie Agrarforschung in stabile, zukunftsfähige Strukturen überführt werden kann.
Die Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung e.V. (GFP) ist ein Zusammenschluss von 60 mittelständischen Pflanzenzuchtunternehmen in Deutschland. Die Projekte sind überwiegend Verbundvorhaben zwischen Züchtungsunternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen. Die GFP evaluiert den Forschungsbedarf in der praktischen Pflanzenzüchtung. Gemeinsam mit Wissenschaftlern und Züchtern werden Projektideen entwickelt, bewertet und anschließend in meist mehrjährigen Forschungsprojekten umgesetzt. Die GFP unterstützt die Durchführung der Projekte monetär und durch Eigenleistungen der Züchter durch Bereitstellung von Pflanzenmaterial, Gewächshaus- und Laborkapazitäten sowie durch die Übernahme von Feldversuchen.
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Website: http://www.bdp-online.de/de/GFP/ Published: June 14, 2012 |
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