Germany
4. Juli 2024
![](https://seedquest.com/visuals/image/csm_Bohnen-Vielfalt_810523c06a.jpg)
Bohnen sind wahre Alleskönner: Sie stehen für Heimat und Tradition, sind gut für die Darmflora und für das Klima. MDR und ARTE zeigen am Freitag bei der Langen Nacht der Wissenschaft in Halle an der Universität erstmals ihre Bohnen-Doku. Im Anschluss stellt sich die IPK-Wissenschaftlerin Dr. Kerstin Neumann im Filmgespräch den Fragen aus dem Publikum. Sie ist Co-Koordination des europaweiten Citizen-Sciences-Projektes INCREASE und eine der Protagonistinnen des Films.
Bohnen sind wahre Alleskönner: Sie verbinden Generationen und Kontinente, sie stehen für Heimat und Tradition und sind gut für die Darmflora und für das Klima. Deshalb widmen sich auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dieser Power-Hülsenfrucht. Sie untersuchen innerhalb eines Bürgerexperiments, welche Sorten am besten mit den Klimaveränderungen in Europa klarkommen. Zu diesem Zweck bauen tausende Hobbygärtnerinnen in insgesamt 27 europäischen Ländern verschiedene alte Sorten der Gartenbohne an, dokumentieren akribisch Wachstum, Blütezeit und Erträge. Dr. Kerstin Neumann vom Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben ist Co-Koordinatorin dieses Bürgerexperiments, das auch zu mehr Bohnenvielfalt in Gärten, auf Feldern und in Küchen führen soll.
Die Europäische Union hat das Projekt INCREASE, an dem sich bisher schon fast 20.000 Menschen beteiligt haben, erst kürzlich mit dem „Grand Prize“ für Bürgerwissenschaft ausgezeichnet. „Der Preis ist eine Anerkennung unserer Arbeit, und wir freuen uns riesig darüber, dass wir mit der Idee, pflanzengenetische Ressourcen mit Hilfe der Bürgerinnen und Bürger Europas zu erforschen, auf so große Resonanz gestoßen ist“, betont Kerstin Neumann.
Gedreht hat das Film-Team rund um Jasmin Lakatoš aber nicht nur in Gatersleben, sondern auch in Italien und Frankreich. Für Tiziana Tacchi in Chiusi in der Toskana gehören Bohnen seit jeher auf die Speisekarte ihres Restaurants. Gekocht wird auch bei Forscherinnen und Forschern in Südfrankreich, die das Zusammenspiel von Bohnen und Mais auf dem Feld untersuchen.
Im Rheinland setzt Landwirt Karl-Adolf Kremer unterdessen auf die Ackerbohne als sehr nachhaltige und eiweißreiche Feldfrucht. Sie reichert nicht nur Böden mit Stickstoff an, sie bietet auch Nahrung für Insekten und Nutztiere und hat viel Potential für die menschliche Ernährung. Aber auch Grundschulkinder im sächsischen Köthensdorf entdecken Bohnen für sich.
Alle Infos:
Die Doku wird am Freitag, 05. Juli, 19 Uhr, im Melanchthonianum am Universitätsplatz 9 in Halle gezeigt (Hörsaal XX, 2. Obergeschoss)