Germany
July 20, 2023
Seit drei Jahren sind Bürgerinnen und Bürger in ganz Europa aufgerufen, sich am Citizen-Science-Experiment des Projektes INCREASE zur Bohnenvielfalt zu beteiligen. Am Freitag lädt das IPK 100 deutsche Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem Bürgertag ans Institut ein.
Die Resonanz auf das Projekt ist weiter überwältigend. „Wir hatten in der dritten Runde mehr als 9.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, davon alleine rund 2.000 in Deutschland“, berichtet Kerstin Neumann, Leiterin der Arbeitsgruppe „Automatisierte Pflanzenphänotypisierung“ am IPK Leibniz-Institut und seit Beginn maßgeblich an der Koordination des Projektes beteiligt. Am kommenden Freitag sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erstmals zu einem Bürgertag ans IPK eingeladen. „Das ist die erste Veranstaltung dieser Art bei INCREASE in ganz Europa“, betont Kerstin Neumann. Und das Interesse, die Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch einmal hautnah erleben zu können, ist ebenfalls sehr groß. „Die 100 Plätze waren schon Tage vor der Veranstaltung vergeben.“
Von Jens Freitag, dem Leiter der Geschäftsstelle des IPK, bekommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst eine Einführung zum Institut. In einem zweiten Vortrag stellt Andreas Börner, Leiter der Arbeitsgruppe „Ressourcengenetik und Reproduktion“ die Genbank mit ihren mehr als 150.000 Mustern vor, berichtet aber auch, wie das Genbank-Management organisiert ist. Und in einem dritten Vortrag präsentiert Kerstin Neumann noch einmal das Citizen-Science-Projekt und bringt die Bürgerinnen und Bürger auf den aktuellen Stand. „Wir sind schon stolz, dass wir knapp nach Italien das Land mit der größten Beteiligung sind“, sagt die IPK-Wissenschaftlerin.
Abgeschlossen wird die Veranstaltung mit einer Führung durch die Genbank. Außerdem stehen Kerstin Neumann, Andreas Börner, Markus Oppermann (Genbank-Dokumentation) und Claudia Krebes (Sortimentsleiterin für die Bohnen) für eine Frage-Antwort-Runde bereit.
Grundsätzliches Ziel des Projektes ist es, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger bei der Erfassung wichtiger Merkmale wie Wachstum, Aussehen, Blütezeitpunkt oder Ertragskomponenten von 1.000 alten Bohnensorten einzubeziehen. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer bekommt sechs Sorten. Diese sät er bei sich aus und erfasst dann verschiedene Merkmale mit Hilfe der App „INCREASE CSA“. „So erhalten wir am Ende zum einen eine sehr große Datenbasis, zum anderen wollen wir das Thema Biodiversität viel präsenter machen und das Wissen über und das Gefühl für die Vielfalt der Bohnen vergrößern“, erklärt Kerstin Neumann. So lagern alleine in der Genbank des IPK mehr als 8.000 Sorten.
„Beim Bürgertag wollen uns zum einen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern austauschen, und sind dankbar für Rückmeldungen und neue Ideen“, erläutert Kerstin Neumann. „Zum anderen geht es darum, alle Beteiligten weiter zu motivieren.“ Die große Resonanz sei dabei unglaublich wichtig. „Schließlich sind es die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die mit ihrem enormen Engagement die Bohnenvielfalt zurück in die Gärten bringen.“
Mehr Infos zum Projekt gibt es hier.