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Potenzial der Pflanzenzüchtung weiter ausschöpfen - Züchter, Wissenschaftler und Politik diskutierten notwendige Handlungsfelder


Bonn, Germany
November 7, 2019

Das Potenzial der Pflanzenzüchtung bei der Ausgestaltung einer nachhaltigen sowie klima- und umweltgerechten Wirtschaftsweise diskutierten über 150 Gäste auf der Jahrestagung der Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V. (GFPi) am 7.11.2019 in Bonn. Eng verknüpft war diese Debatte mit den dafür notwendigen politischen Rahmenbedingungen wie beispielsweise eine langfristige und kulturartenübergreifende Forschungsförderung oder der Stärkung des Züchterprivilegs.

Wolf von Rhade, Vorsitzender der GFPi, verwies in seiner Einführung auf die neue Forschungsstrategie Pflanzenzüchtung 4.0 der GFPi und neue Handlungsfelder, die Züchtung und Wissenschaft mit Blick auf Herausforderungen wie Klimawandel und Ressourceneffizienz identifiziert haben. Als Beispiel nannte er den Diskurs zur Frage, wie durch Insekten verursachte Schäden durch Züchtung besser kontrolliert werden können.

Andrea Noske, Leiterin des Referats Nachhaltiges Wirtschaften; Bioökonomie im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), betonte in ihrem Vortrag die Interdependenz von Bioökonomie und Pflanzen- und Agrarforschung. Es gelte, von Seiten der öffentlichen Hand den aktuellen Förderbedarf stetig zu erkennen und weiterzuentwickeln. Dieser werde auch an die Bedürfnisse der Pflanzenzüchtung angepasst. Nur so könnten gemeinsam bestmögliche Forschungsergebnisse erreicht und die Bioökonomie umgesetzt werden.

Prof. Rod Snowdon, Professur für Pflanzenzüchtung der Justus-Liebig-Universität Gießen, belegte die Nachhaltigkeit des Zuchtfortschritts anhand einer langjährigen Mega-Studie an ca. 200 Winterweizensorten. Da der Zuchtfortschritt in den stagnierenden Praxiserträgen nicht direkt sichtbar werde, müsse gefolgert werden, dass die Praxis ohne den vorhandenen Zuchtfortschritt wahrscheinlich stärkere Ertragsrückgänge verzeichnen müsste. Neben den klimatischen Bedingungen verhinderten vermutlich auch betriebliche Gegebenheiten die Erreichung steigender Erträge.

Dr. Steffen Noleppa, Geschäftsführer der HFFA Research GmbH stellte Projektergebnisse zur ökonomischen Relevanz und Umweltbedeutung des Züchterprivilegs anhand einer Analyse des Weizens in Deutschland vor. Der Sortenschutz verankert das Züchterprivileg, das als eine Art Open Source-System Züchtungsunternehmen ermöglicht, mit Sorten ihrer Wettbewerber weiter zu züchten und daraus entstehende neue Sorten ohne deren Zustimmung auf den Markt zu bringen. So seien durch die umfassende Nutzung des Züchterprivilegs seit der Wiedervereinigung beispielsweise zusätzlich mindestens 60 Millionen Euro pro Jahr an Einkommen geschaffen worden. Eine stärkere Inanspruchnahme des Züchterprivilegs wirke sich positiv auf die Agrarwirtschaft aus. Dies sei auch vorteilhaft für die ganze Gesellschaft, beispielsweise durch positive Biodiversitätswirkungen.

Im Rahmen der GFPi-Jahrestagung wurden Dr. Heinrich Böhm, Dr. Martin Frauen sowie Dr. Peter Welters aus dem Vorstand verabschiedet. Die GFPi ernannte Dr. Frauen in Anerkennung seiner Leistungen für die Pflanzenzüchtung und die Züchtungsforschung zum Ehrenmitglied. Neu in den Vorstand wurden Dr. Gunhild Leckband, Leiterin Forschung und Entwicklung der NPZ KG, und Dr. Justus Böhm, Geschäftsführender Gesellschafter der Böhm Nordkartoffel Agrarproduktion GmbH & Co. OHG, gewählt.

Bild der vier Vortragenden, v .l. n. r.: Dr. Rod Snowdon, Andrea Noske, Dr. Steffen Noleppa, Wolf von Rhade

Über die GFPi:

Die Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V. (GFPi) ist ein gemeinnütziger Verein mit mehr als 60 zumeist klein- und mittelständischen Mitgliedern. Sie kommen aus den Bereichen der Pflanzenzüchtung bzw. aus Unternehmen, die sich mit Pflanzen oder pflanzlichen Produkten sowie Dienstleistungen mit Bezug zu Pflanzen entlang der gesamten landwirtschaftlich- und gartenbaulich-basierten Wertschöpfungskette befassen. Die GFPi stimuliert Innovation in der Pflanzenzüchtung, indem sie die Interessen ihrer Mitglieder in Bezug auf die Pflanzenforschung bündelt, vorwettbewerbliche Forschungsaktivitäten fördert und die Umsetzung der Forschungser­gebnisse in die Praxis unterstützt.



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Website: http://www.bdp-online.de

Published: November 7, 2019

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