Freising, Germany
February 12, 2013

Die EG-Öko-Verordnung schreibt ab 1. Januar 2015 100 % Futtermittel aus ökologischem Landbau vor. Somit besteht in der ökologischen Tierhaltung ein hoher zusätzlicher Bedarf an eiweißreichen, heimischen Futtermitteln. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) reagiert schon jetzt auf die zukünftigen Vorgaben, indem sie ein Merkblatt zum Anbau von Sojabohnen im ökologischen Landbau angefertigt hat. Die Sojabohne hat enormes Potential. Sie spielt als Körnerleguminose mit ihrer Fähigkeit zur Bindung von Luftstickstoff eine wichtige Rolle bei der Versorgung der Fruchtfolge mit Stickstoff im ökologischen Pflanzenbau. Im Handel sind die Körner aufgrund des qualitativ hochwertigen Eiweißes sehr begehrt und liegt bei der immer gesundheitsbewusster werdenden Bevölkerung voll im Trend.

Wegen seines hohen Gehalts an Aminosäuren könnte Soja die Eiweißlücke insbesondere bei der Fütterung von Schweinen und Geflügel reduzieren. Bislang ist die Verfügbarkeit von regional erzeugten Sojabohnen nicht ausreichend. Bei der Produktion zu beachten hat der Landwirt auch, dass Soja für die Verfütterung entölt und schonend hitzebehandelt werden muss.
In geeigneten Anbaulagen Bayerns kann Soja eine wirtschaftlich interessante Alternative zu anderen Pflanzen darstellen. Jeder Landwirt sollte die Wirtschaftlichkeit für seine regionalen und betrieblichen Gegebenheiten kalkulieren, da Erträge und erzielbare Marktpreise stark streuen können. In Bayern stieg der Anbauumfang von Sojabohnen im ökologischen Landbau von etwa 100 ha im Jahre 2008 in den letzten Jahren auf aktuell über 400 ha an. Bisher wird Soja vor allem in den Regierungsbezirken Schwaben und Oberbayern angebaut.
 

LfL-Merkblatt „Anbau von Sojabohnen im ökologischen Landbau“ online

In gedruckter Form bestellen können Sie es hier

Website: http://www.lfl.bayern.de

Published: February 26, 2013