Germany
April 27, 2018
In einigen Regionen Deutschlands sind starke Knospen- und Blütenabwürfe aufgetreten, die durch „plötzlichen Sonnenschein und Hitze“ nach einer kühlen Periode mit kalten Bodentemperaturen in der 16. Woche ausgelöst worden sind. Dies entspricht dem Phänomen der Knospenwelke, die mit Schwankungen der Wasser- und Nährstoffversorgung verbunden sind (Paul 2003, Raps Krankheiten).
Das Einschätzen solcher Schäden ist und bleibt schwierig. Man weiß jedoch, dass der Raps viel kompensieren kann. Die Bestände sollten deshalb in den nächsten Tagen intensiv beobachtet, aber nicht vorzeitig umgebrochen werden. Aktuell werden unterschiedlichste Anbaukonstellationen und Ursachen diskutiert, die nach jetzigem Stand folgende Schwerpunkte haben.
Es gibt Unterschiede in der Region, von Schlag zu Schlag, manchmal bei gleichem Anbaumanagement. Kräftige Bestände sind weniger betroffen als Schwache.
Scheinbar kleine Unterschiede in der Wurzelentwicklung, „Fitness“ und Wüchsigkeit zeigen die höhere Stresstoleranz. In Saatzeitversuchen zeigen Spätsaaten Symptome, Normalsaaten bester Konstitution größtenteils nicht.
Teilweise wird vermutet der stärkere Blattverlust z.B. durch Frost oder Ätzschäden das Stresspotential erhöht haben.
Regional verstärkt ein hohes Rapsglanzkäferaufkommen oder Cylindrosporium das Schadbild.
Bisher gibt es keine nachweisbare Sortenabhängigkeit.
Aus Erfahrungen der Vergangenheit ist zu erwarten, dass der Schotenabwurf auf einen Trieb oder Triebteil begrenzt bleibt. Neue Triebe und Blühanlagen können bei normaler Witterung wieder gebildet werden. Der vorhandene Zeitraum der Blüte erlaubt Kompensationswachstum. In den nächsten Tagen sollten die Bestände individuell auf neue Knospen- und gelbe Blütenbildung überprüft werden. Wenn dann der Knospenabwurf gestoppt ist, lohnt es den Bestand planmäßig weiterzuführen. Und auf einen brauchbaren Ertrag zu vertrauen.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter www.rapool.de:
https://www.rapool.de/index.cfm/article/4224.html