Vollautomatisch gesteuerte „Moving Fields Anlage“: einzigartige Hightechgewächshaus für bayerische Pflanzenzüchter
Freising, Germany
February 26, 2013
Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist auch im Bereich Pflanzenzüchtungsforschung als Pionier und Ideengeber anerkannt. Davon konnte sich Staatsminister Helmut Brunner gestern in Freising überzeugen. Am Hauptstandort der renommierten Einrichtung weihte der prominente Gast eine Hightech-Anlage ein, deren Forschungsergebnisse direkt dem Energie- und Klimaschutz zugute kommen werden. Per Knopfdruck gab Brunner den Startschuss für eine völlig neue Forschungsmethode, die in dieser Form weltweit einzigartig ist.
Moving-Fields-Anlage mit Pflanzenparzellen und Kameravorrichtung
Die Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Flächenkonkurrenz in Verbindung mit steigender Nachfrage – und das unter dem Zeichen von Energiewende und Klimaveränderung. Ertragsteigerung und verbesserte Flächeneffizienz sind die Schlüssel zum Erfolg, die die moderne Pflanzenzüchtung hierzu bietet. Grundvoraussetzung, um den sich ändernden Bedingungen in der Zukunft begegnen zu können, ist eine Forschungsumgebung, in der die Pflanzen unter definierten Klimaverhältnissen wachsen können. Nur so können die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen, Lichtverhältnisse und Bodenbeschaffenheit bestmöglich simuliert werden. Genau dies ist seit gestern an der LfL in Freising möglich.
Dr. Doleschel und Dr. Herz erklären die vollautomatische Funktion für die 390 "bewegten Felder" im Hightechgewächshaus
Die vollautomatisch gesteuerte „Moving Fields Anlage“ erlaubt die Beobachtung von ober- und unterirdischer Pflanzenentwicklung. Der Anbau der zu erforschenden Pflanzen erfolgt in Kleinstparzellen, die kontinuierlich in Bewegung gehalten und automatisch bewässert werden. Dadurch wird die Vergleichbarkeit zu Beständen im Freiland erheblich verbessert. Die automatische, objektive und zerstörungsfreie Messung agronomisch bedeutender Merkmale beschleunigt zudem die Vorprüfung neuer Sorten. So können regional angepasste Sorten entwickelt werden. Landwirte und Pflanzenzüchter profitieren davon gleichermaßen.
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Anlage ist die automatisierte Bildanalyse. Ver-schiedene Kameras mit spezialisierter Software halten mehrmals täglich das Wachstum der Pflanzen, ihre Photosynthese sowie ihre Wurzelentwicklung fest. Die daraus abgeleiteten Daten über Größe, Farbe und Fluoreszenz sind die Grundlage für komplexe Berechnungen. Auf diese Weise ist es möglich, schnell und effizient zu bestimmen, welche Sorte etwa am besten für die Produktion von Biogas geeignet ist.
Beginnen werden Projektleiter Dr. Markus Herz und sein Team mit Untersuchungen zum Biomasseertrag von Wintergerste. Über fünf Monate wird das Wachstum von 48 Sorten in ungefähr 350 000 Bildern festgehalten. Auf die Forschungsergebnisse darf man schon jetzt gespannt sein.
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Website: http://www.lemnatec.de Published: February 26, 2013 |
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