Halle-Wittenberg, Germany
May 30, 2012
Die Weltbevölkerung nimmt stetig zu. Zugleich geht die landwirtschaftliche Nutzfläche zurück und fossile Energieträger werden in absehbarer Zeit erschöpft sein. Die „Pflanzenbasierte Bioökonomie“ ist daher eine der Schlüsselindustrien des 21. Jahrhunderts. Ein gleichnamiger WissenschaftsCampus wird am 8. Juni in Halle eröffnet. Das Land Sachsen-Anhalt und die Leibniz-Gemeinschaft fördern diese besondere Kooperation der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg mit vier Leibniz-Instituten in den kommenden drei Jahren mit insgesamt rund 1,4 Millionen Euro.
Zeit: 08. Juni 2012, 08:40 Uhr bis 13:30 Uhr
Ort: Hörsaal des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO), Theodor-Lieser-Str.2, 06120 Halle (Saale)
„Für uns ist das natürlich ein Freudentag", sagt MLU-Rektor Prof. Dr. Udo Sträter. „Der in Halle über Jahre entwickelte pflanzen- und agrarwissenschaftliche Schwerpunkt wird gestärkt. Erneut gestärkt, muss man sagen. Schließlich hat das Bundesforschungsministerium zu Jahresbeginn entschieden, den mitteldeutschen Spitzencluster zur Bioökonomie zu fördern. Der Standort gewinnt stetig an Attraktivität und entfaltet die nötige Anziehungskraft für junge Wissenschaftler."
Mit dem WissenschaftsCampus soll die interdisziplinäre Zusammenarbeit der regionalen Leibniz-Institute für Pflanzenbiochemie (IPB), für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO) und für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) sowie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) mit den thematisch korrespondierenden Fachbereichen der Martin-Luther-Universität intensiviert werden. „Unser WissenschaftsCampus stellt die erste wissenschaftliche Kooperation von pflanzenwissenschaftlichen und biotechnologischen mit wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Forschungsbereichen dar", sagt Klaus Pillen, Professor für Pflanzenzüchtung an der MLU und einer der beiden WissenschaftsCampus-Sprecher. „Diese Kooperation kommt nicht zuletzt der Hochschulbildung zugute. Und natürlich wollen wir auch den Wissens- und Technologietransfer in Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit stärken."
Prof. Dr. Ludger Wessjohann, Geschäftsführender Direktor des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie (IPB) und ebenfalls Sprecher des WissenschaftsCampus, betont, dass die Forscher drängende gesellschaftliche Probleme im Blick haben. „Unsere komplette Ernährung und ein Großteil unserer Baustoffe, Energie und Medikamente sind pflanzlichen Ursprungs. Am IPB blicken wir in das molekulare Innere der Pflanzen und ergründen, wie diese sich Umweltbedingungen anpassen und die dafür erzeugten Naturstoffe dem Menschen nützen. Im WissenschaftsCampus werden diese Erkenntnisse in einen größeren wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext gebracht, und gemeinsam mit den Partnerinstituten und der Universität sollen junge Leute für das Zukunftsthema pflanzenbasierte Bioökonomie begeistert und ausgebildet werden."
Bei der Eröffnungsfeier sprechen unter anderem Prof. Dr. Karl Ulrich Mayer, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, und Marco Tullner, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt. Das Programm ist zudem gespickt mit Vorträgen renommierter Wissenschaftler, darunter Prof. Dr. Reinhard F. Hüttl, Präsident des BioÖkonomieRates.