Germany
August 24, 2023
Durch die regenreichen Sommermonate gestaltete sich die Getreideernte in vielen Teilen Deutschlands schwieriger als gewohnt. Vor allem die regionalen Unterschiede hinsichtlich Ertrag und Qualität erfordern nun von den Landwirten eine frühzeitige Saatgutbestellung und Flexibilität bei der Sortenwahl.
Frühzeitig an den Z-Saatgut Kauf denken
„Derzeit laufen die Aufbereitungsanlagen auf Hochtouren, um trotz schwierigerer Ernte Z‑Saatgut rechtzeitig zur Aussaat bereitzustellen“, berichtet Marcus Iken, Vorsitzender des Getreidefonds Z-Saatgut e. V. (GFZS). Vermehrer, VO-Firmen und Händler sorgen für einen schnellen und reibungslosen Ablauf und gute Qualität. Für eine termingerechte Verteilung der diesjährigen Z-Saatgutmenge bedarf es einer frühzeitigen Bestellung der Saatware. Der GFZS appelliert daher an alle Landwirte, sich zeitnah mit den verfügbaren Sorten zu beschäftigen und diese beim Händler des Vertrauens zu bestellen.
Qualität des diesjährigen Saatguts
Die häufigen Regenfälle in der diesjährigen Getreideernte haben nicht nur die Ernte verzögert, sondern können auch die Fallzahl und die Keimfähigkeit reduzieren. „Mit dem Kauf von Z-Saatgut setzen Landwirte auf gesicherte Qualitäten bei Keimfähigkeit, Besatz und Reinheit, da jede Partie amtlich anerkannt wird“, betont Iken. „Das ist in schwierigeren Jahren besonders wichtig.“
Grundsätzlich sei die Saatgutversorgung für die Herbstaussaat in Deutschland nicht gefährdet.
Die Wintergerste wurde vor der Regenperiode geerntet, wodurch ausreichend Z1-Saatgut zur Verfügung steht. Die Ernte der Hybridroggen ist abgeschlossen. Einzelne Sorten könnten knapp werden, werden aber durch überregionale Erzeugnisse aufgefangen, wodurch die Gesamtversorgung mit Z-Saatgut sichergestellt ist.
Bei Triticale, bei der in bestimmten Regionen Auswuchs erkennbar war, ist die Saatguternte ebenfalls abgeschlossen und die Versorgungslage gesichert. Durch die moderne Aufbereitungstechnik können die vitalsten Saatgutpartien identifiziert und produziert werden. Falls notwendig kann partieweise auch Z2-Saatgut gemäß EU-Standard mit einer Mindestkeimfähigkeit von 80 % anerkannt werden.
In Süddeutschland begann die Ernte der Winterweizenvermehrungen vor den Regenereignissen, sodass sehr gute Qualitäten und Erträge erzielt wurden. Die Bestände in der Mitte und im Norden Deutschlands wurden zum Großteil erst nach dem Regen geerntet. Bedingt durch teilweisen Auswuchs und Pilzbefall zeigt sich hier ein heterogenes Bild, wodurch jedes Vermehrungsvorhaben individuell betrachtet wird. Vereinzelt kann es zu regionalen Qualitätsengpässen kommen. Diese können überregional aufgefangen werden, da nach heutigem Kenntnisstand ausreichend Z-Saatgut in bestmöglicher Qualität zur Verfügung steht.
„Generell ist die Saatgutbranche zuversichtlich und sieht die Saatgutversorgung für die Herbstaussaat als gesichert an. Unsere Vermehrungsbetriebe und Aufbereiter produzieren die bestmögliche Qualität, sodass die anstehende Herbstaussaat gut anlaufen kann“, so Marcus Iken.