Germany
August 4, 2022
Dr. Lena Ulber erläutert einen Versuch zur Unkrautunterdrückung durch Kleeuntersaaten in Zuckerrübe. © S. Hahn/JKI
Gerhard Schwetje, der Präsident der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen und Dr. Bernd von Garmissen, der amtierende Direktor der Kammer, besuchten am 4. August das Julius Kühn-Institut in Braunschweig, um sich über die am Standort laufenden Arbeiten an den sieben hier angesiedelten Fachinstituten zu informieren und sich ein Überblick über die Aufgaben an den acht weiteren JKI-Standorten zu verschaffen.
Nach der Begrüßung und dem Informationsaustausch zu aktuellen Entwicklungen und Aktivitäten wurden den beiden Gäste bei einem Rundgang über das Gelände am Messeweg sowohl die gesetzlichen Aufgaben als auch ausgewählte Forschungen von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern anschaulich präsentiert. Auf dem Plan stand u.a. die Besichtigung des Quarantänegewächshaus für Versuche mit Nematoden. Unter den Fadenwürmern gibt es einige Arten, deren Auftreten in der EU geahndet wird, weswegen es für die Ein- und Ausfuhr z.B. von Kartoffeln strenge Hygieneregeln gibt, die amtlich überwacht werden. Hier wurden auch schon die ersten Schnittstellen deutlich, die zwischen dem JKI als Behörde und dem Pflanzenschutzdienst Niedersachsen, der bei der LWK angesiedelt ist existieren. Auch in der Prüfhalle für Pflanzenschutzgerätetechnik, beim Thema Schutz von Honigbienen in der Agrarlandschaft, alternative Unkrautbekämpfung und Pflanzenschutzmittelresistenzen wurde rasch klar, die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen in der Länderbehörde funktioniert, man kennt sich und ist gut eingespielt.
Besonders spannend wurde es für beiden Seiten, als es um Pflanzenbausysteme der Zukunft (Spot Farming), Digitalisierung in der Landwirtschaft, um die Entwicklung neuer Nachweismethoden für Pflanzenkrankheiten, um die Erprobung von Pflanzenschutzstrategien in der Praxis ging. Schnell war sich einig, die Zusammenarbeit weiter zu vertiefen, um den Transfer der Forschungsergebnisse in die Praxis voranzutreiben. Stellvertretend für bereits laufende Forschungskooperationen seien das Projekt 5G-Smart Country, das TopGa-Projekt zur Prüfung von Torersatzstoffen genannt.
Als persönliches Highlight notierte Kammerdirektor von Garmissen für sich die wärmeliebenden Kulturpflanzen wie Hirse, Teff, Quinoa, Amaranth, Kichererbse und Edamame, die deutsche Landwirte bisher nur von Hörensagen kennen mal in echt zu sehen. Die Pflanzen, die in anderen Ländern zu den Nahrungspflanzen zählen reifen derzeit in Kombination mit Soja im JKI-Versuchsgarten heran.
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