Neukirchen-Vluyn, Germany
November 9, 2010
Die richtige Maissorte für die eigenen Bedürfnisse zu finden, stellt viele Landwirte Jahr für Jahr vor eine schwierige Entscheidung: Welche Sorte ist für meinen Boden und meine Bedürfnisse am besten geeignet? Welche bringt den höchsten Ertrag? Unabhängige Feld- und Exaktversuche sind daher neben den offiziellen Testreihen für die Landwirte äußerst wichtig, tragen sie doch in einem nicht unerheblichen Maße zur Entscheidungsfindung bei. Die agaSAAT Maishandelsgesellschaft sorgt mit ihrem Prüfnetz für Klarheit in puncto Sortenwahl.
Die agaSAAT Maishandelsgesellschaft gab in diesem Jahr an 20 Standorten in ganz Deutschland unabhängige Versuchsreihen in Auftrag. Dabei wurden an 16 Standorten Silomais, an vier Standorten Körnermais geprüft und mit den wichtigsten Mitbewerbersorten am Maismarkt verglichen.
An jedem Standort wurden rund 50 verschiedene Sorten getestet. Die Mais-Exaktversuche werden jährlich nach Vorgaben des Bundessortenamts durchgeführt. Ein renommiertes, unabhängiges Institut wertet die Ergebnisse aus. Alle Sorten unterliegen dabei stets absolut identischen Bedingungen, um einen fairen Vergleich zu ermöglichen. Außerdem wird ausschließlich handelsübliches Maissaatgut verwendet. Denn Elitesaatgut verfügt über eine besondere Keim- und Triebkraft und würde die Versuchsergebnisse verfälschen. Die Versuchs-Standorte sind nach Klimazonen in ganz Deutschland aufgeteilt.
Die Böden reichen von kalten Lehm- bis hin zu puren Sandböden, um die optimale Sorte herauszufiltern.
Nun wurden die ersten Ergebnisse veröffentlicht. Wie zu erwarten war, schneiden die Sorten der agaSAAT Maishandelsgesellschaft auf den verschiedenen Standorten außerordentlich gut ab.
REBECCA
Die Sorte REBECCA ist neu im agaSAAT Programm und sicher DIE Überraschung, was die Ergebnisse betrifft: Bei den Silomaisversuchen 2010 überzeugte REBECCA auf allen Standorten mit Ergebnissen, die stets über dem Durchschnitt liegen. Mit einer Netto-Energielaktation (NEL) von 120.017 MJ pro Hektar lässt sie ihre Mitbewerbersorten hinter sich. REBECCA ist eine Doppelnutzungssorte mit gleichmäßigem Wuchs. Im Silo verspricht sie hohe Mengen mit hervorragender Qualität. REBECCA hat eine sehr gute Jugendentwicklung und zeigt sich besonders auf nassen, kalten Böden ertragsüberlegen. Die Reifezahl der mittelfrühen Sorte liegt bei zirka 230, als Körnermais weist sie nur sehr geringe Restfeuchten auf. Dies spricht für beste Marktleistungen und hohe Erträge.
RED BULL
RED BULL (Reifezahl Silo: 200) erweist sich auch in den diesjährigen Versuchsergebnissen als sehr gut. Die agaSAAT Sorte fährt gleichmäßige Erträge ein und ist, auch dank ihrer hohen enzymlöslichen organischen Substanz, hervorragend als Futterpflanze nutzbar. Ihr durchschnittlicher Trockensubstanzgehalt liegt bei 39,08 Prozent, auch ihr Korn-Stärke-Ertrag von 12.277 pro Hektar kann sich sehen lassen. RED BULL ist die früheste Maissorte im agaSAAT Sortiment. Da sie äußerst gut mit kalten Witterungsverhältnissen zurecht kommt, kann sie besonders in Übergangslagen sowie auf kalten und nassen Böden bestens eingesetzt werden.
TIFENN
Sehr hohe GTM- und Energieerträge pro Hektar trotz früher Abreife zeigt die agaSAAT Sorte TIFENN. Sie ist somit besonders gut für Silomais-Betriebe mit einer geringen Anbaufläche geeignet. Das Besondere an TIFENN: Die Sorte liegt im mittelfrühen Leistungsbereich, hat aber eine Reifezahl von zirka 210. Die agaSAAT Maissorte verfügt über hohe Stärkegehalte und eine gute Verdaulichkeit (117.426 NEL MJ pro Hektar). Als Körnermais ist TIFENN in der bereinigten Marktleistung mit einem relativen Trockenmassegehalt von 106 absolut ertragsüberlegen.
TIBOR
Die mittelfrühe Sorte TIBOR (Reifezahl: 240) besticht durch eine sehr gute Jugendentwicklung. Vor allem in den Punkten Ertrag, Stärke und Masseertrag pro Hektar zeigt die agaSAAT Sorte, was sie kann. Mit einem relativen Trockenmassegehalt von 104 muss sich TIBOR nicht vor den Mitbewerbern verstecken. Ihre ausgezeichnete Restpflanzenverdaulichkeit spricht für TIBOR als Futtermaissorte. Doch auch für die Biogasanlage ist die Sorte wie geschaffen: Sie bringt durch die sichere Abreife hohe Erträge.
LAVENA
Viele Landwirte lobten LAVENA auf den agaSAAT Feldtagen bereits vor der Ernte. Nicht nur dort präsentierte sich LAVENA von ihrer besten Seite, auch die Versuchsergebnisse sprechen eine deutliche Sprache: Ob als Silomais oder zur Nutzung als Biogasmais ist LAVENA die ertragsstärkste Sorte im agaSAAT Programm auf allen Standorten. Der durchschnittliche relative Trockenmassegehalt liegt bei 104. Als Körnermais ist die Sorte ebenfalls bestens geeignet, denn auch der Korn-Stärke-Ertrag liegt im Mittel im oberen Bereich der Versuchsreihe.
AMELIOR
Die bewährte agaSAAT Sorte AMELIOR hat in diesem Frühjahr aufgrund der Kälte nur mit einem geringeren Massewuchs reagiert. Dies hatte zur Folge, dass die mittelfrühe Sorte im Energieertrag pro Hektar und im Masseertrag leicht unter dem Schnitt liegt (relativ 98-99). Ihre Vorteile sind jedoch gute Silagequalitäten im Stärkegehalt (34,06 Prozent) sowie im Stärkeertrag (59,31 Dezitonnen pro Hektar). AMELIOR steht also im Silomaisbereich für Qualitätsfutter. Gerade auf Standorten mit Trockenstress hat sich AMELIOR als äußerst gut erwiesen, wie erste LSV-Ergebnisse sowie die AGROSTAT-Standorte zeigen.
Sehr interessant ist, dass AMELIOR in diesem Jahr eine sehr sichere Abreife hatte und nach den Ergebnissen im Silo eigentlich mit einer Reifezahl von 220 eingestuft werden müsste. Im Vergleich mit anderen Ergebnissen dieser Reifegruppe ergeben sich relative Energieerträge von 105 pro Hektar.
Zusammenfassend lässt sich sagen: AMELIOR zeigt sich in diesem Jahr nicht immer als der „Überflieger“. Jedoch ist auf AMELIOR als stabile Sorte mit bester Futterqualität und sehr guter Abreife stets Verlass. Auch als Körnermais erzielt die Allroundsorte in der Praxis stets sehr gute Ergebnisse mit Spitzenerträgen.
SABIA
SABIA (Reifezahl 330) ist eine neue Sorte von agaSAAT im späten Reifebereich, die eine Pflanzendichte bis 95.000 Pflanzen pro Hektar verträgt. SABIA ist die einzige Sorte aus dem agaSAAT Programm, die den Ertrag der Vergleichssorte Cannavaro schlagen könnte. Denn SABIA liegt mit rund zwei Prozent Trockensubstanz nur knapp unter den Versuchsergebnissen der Mitbewerbersorte. Mit durchschnittlich rund 76 Tonnen Grünmasse wird SABIA bei einer frühen Aussaat und einer späten Ernte Rekorderträge liefern. In der Biogasanlage bringt SABIA Bestleistungen:
Im Mittel liefert die agaSAAT Sorte einen Trockenmasse-Ertrag von 184,44 Dezitonnen pro Hektar. Um die diesjährigen Versuchsergebnisse zu untermauern, wird es im kommenden Frühjahr mehr Versuchssaatgut dieser Sorte geben.
GVO-Reinheit ein absolutes Muss für agaSAAT
Die Diskussion um gentechnisch veränderte Organismen (GVO) im Mais bewegt schon seit Langem die Gemüter anbauender Landwirte sowie von Verbrauchern. Die Risiken dieser Technik sind heute immer noch nicht abzuschätzen. Es ist unklar, welche Konsequenzen die gentechnischen Veränderungen der Pflanzen auf den Menschen haben. Denn wenn das Erbgut einer Pflanze künstlich verändert wird, können Gifte und schädliche Wirkstoffe entstehen. Diese erweisen sich zwar in der Schädlingsbekämpfung als wirksam, können aber unerwünschte Schäden an Nutztieren oder am Menschen verursachen.
Wenn genmanipulierte Organismen erst einmal in der freien Natur sind, gibt es praktisch kein Zurück mehr. Mittels Kreuzbestäubung können sich die veränderten Erbmaterialien über weite Strecken verbreiten. So wird nach und nach auch das konventionelle Saatgut auf anderen Vermehrungsflächen verunreinigt.
Die agaSAAT Maishandelsgesellschaft steuert diesem Problem entgegen: Sie trifft von vornherein die größtmöglichen Sicherheitsvorkehrungen, um die höchste genetische Reinheit sicherzustellen und zufallsbedingte oder natürliche Bestandteile bzw. Beimengungen genetischen Materials anderer Sorten zu vermeiden. Zwar kann der Pollenflug der gentechnisch veränderten Pflanzen nicht beeinflusst werden, allerdings werden die Vermehrungsflächen sorgfältig ausgewählt. agaSAAT nutzt ausschließlich Felder, die durch Wälder oder große Distanzen von GVO-Anbauflächen isoliert sind.
Ständige Kontrollen des Saatguts sind unerlässlich, um GVOs auszuschließen. Dabei richtet sich das Unternehmen nach den strengen Qualitätskriterien des französischen Gütesiegels „Agriconfiance“. Hier sind alle eingesetzten Prozesse und Faktoren zur Saatgutproduktion exakt vorgeschrieben, deren Einhaltung wird permanent kontrolliert. Die GVO-Reinheit wird an verschiedensten Stellen in der Produktionskette überprüft.
Um eine absolute GVO-Freiheit der Maissaaten gewährleisten zu können, verzichtet agaSAAT im Gegensatz zu anderen Saatgutherstellern auf die Wintervermehrung in Chile. In dem südamerikanischen Land traten bereits viele gentechnische Kontaminationen der Maispflanzen auf. Somit ist ein GVO-freier Maisanbau dort praktisch nicht mehr möglich.
Die von agaSAAT produzierten und vertriebenen zertifizierten Maissaaten erfüllen alle gültigen EU-Bestimmungen über den Verkehr mit Saatgut und alle für das Produkt „Saatgut“ geltenden rechtlichen Bestimmungen.
Die Gesamtresultate der Sortenversuche 2010 sowie die Ergebnisse an den einzelnen Standorten sind in Kürze unter www.agasaat-mais.de einsehbar.
Abdruck frei, Belegexemplar freundlichst erbeten.