Bonn, Germany
August 21, 2020
Der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP) warnt vor Saatgutsendungen unbekannten Ursprungs, die derzeit weltweit an Privatpersonen verschickt werden. Aufgrund der mangelnden Informationen über Absender und Inhalt der Postsendungen muss zunächst davon ausgegangen werden, dass möglicherweise notwendige phytosanitäre Anforderungen nicht beachtet wurden. Von der Aussaat der Samen rät der BDP daher ab. „Es ist nicht auszuschließen, dass das Saatgut mit Krankheitserregern oder Schädlingen belastetist, die sich bei der Aussaat oder der Entsorgung in Kompost oder Biotonne verbreiten könnten“, sagt BDP-Geschäftsführer Dr. Carl-Stephan Schäfer.
Personen, die unaufgeforderte Saatgutsendungen erhalten, können sich bei dem zuständigen Pflanzenschutzdienst über den richtigen Umgang mit dem unbekannten Saatgut informieren. Die Ansprechpartner sind auf der Internetseite des Julius Kühn-Instituts aufgelistet: https://pflanzengesundheit.julius-kuehn.de/ansprechpartner.html
Zunächst wurden diese Sendungen hauptsächlich in den USA beobachtet, aber auch in Europa mehren sich die entsprechenden Meldungen. Die Prüfung desGesundheitsstatus von Saat-und Pflanzgut wird in Deutschland und der EU in erster Linie inder EU-Pflanzengesundheitsverordnung (EU) 2016/2031geregelt. Die amtliche Kontrolle stellt sicher, dass nur Saat-und Pflanzgut auf den Marktgelangt, das frei von Schad-und Krankheitserregern ist.
Gesundes Saat-und Pflanzgut ist die Voraussetzung für eine nachhaltige Versorgung der Bevölkerung; nur Saat-und Pflanzgut, das frei von Krankheiten ist, kann Grundlage für die sichere Lebensmittelversorgung sein.