Germany
March 17, 2014
- Hoher Nährwert, wenige Kalorien
- Kontinuierliche Pflege der Kartoffel auf dem Feld
Die Kartoffel zählt zu den weltweit wichtigen Grundnahrungsmitteln. Die Zahl der Mythen über die Herkunft der Kartoffel ist schier unüberschaubar. Sicher ist nur: Sie kam bereits im 16. Jahrhundert aus Südamerika nach Europa. Die unterirdischen Knollen, Kartoffeln, gehören wie die Tomate zur Familie der Nachtschattengewächse.
Eine Besonderheit des exotischen Knollengewächses ist: es produziert auf vergleichbarem Boden und gleich großer Fläche deutlich mehr Nährwert als die meisten Getreidearten. Machte diese Eigenschaft die Kartoffel über Jahrhunderte zum Grundnahrungsmittel, hat sie inzwischen eine Karriere als eines der vielseitigsten Lebensmittel hingelegt.
In Deutschland werden 240.000 Hektar Land mit Kartoffeln bestellt. Die Kartoffelernte lag 2013 bei knapp 9,2 Millionen Tonnen. Und beliebt ist die Knolle auch: Jeder Bundesbürger verbraucht pro Jahr rund 60 Kilogramm Kartoffeln. Kartoffeln lassen sich kochen, braten, dünsten, frittieren, stampfen und pellen, sie lassen sich als ganze Knolle oder zu Scheiben, Würfeln oder Püree verarbeitet genießen. Die Industrie verarbeitet sie zu Flocken, Pulver oder Stärke. Die Zahl der Verwendungs- und Verarbeitungsmöglichkeiten, erst recht die Zahl der Rezepte, geht in die zehntausende. Was kaum jemand weiß: Kartoffeln sind auch vergleichsweise kalorienarm. „100 Gramm Kartoffeln haben 68 Kalorien“, erklärt Karl Freidel, der es als Leiter des „Deutschen Kartoffelmuseums“ im Pfälzischen Fußgönheim wissen muss, „während 100 Gramm Nudeln 390 Kalorien aufweisen“, so Freidel weiter.
Bis sie wohlgeformt, in mittlerer Größe auf dem Teller liegt, bedarf es eines umfangreichen Pflege- und Vorsorgeprogramms durch den Kartoffelanbauer. So kauft Dietmar Frey, Kartoffelerzeuger im Pfälzischen Böhl-Iggelheim bereits im Herbst die für das nächste Frühjahr nötigen Pflanzkartoffeln, die bis zum Pflanztermin im nächsten Frühjahr trocken und kühl aber unter einer genau festgelegten Beleuchtungsstärke lagern müssen. „Dabei bilden sie kleine Triebe aus, die kräftig aber nicht länger als ca. drei Zentimeter lang sein sollen. Denn sonst brechen sie beim Setzen der Kartoffel ab und bilden erst verspätet wieder neue Triebe, was zwangsläufig zu einer späteren Ernte führt. Aus jeder Pflanzkartoffel wachsen nach dem Pflanzen aufs Feld später 12 bis 15 erntefähige Kartoffeln heran“, erläutert Frey.
Auch das Heranwachsen erfolgt ausschließlich mit der kontinuierlichen Pflege durch den Anbauer. Denn die Kartoffel ist bereits vor dem Verzehr einer Reihe von Gefährdungen ausgesetzt. So macht unter anderem die Pilzkrankheiten Kraut- und Knollenfäule und die Alternaria-Arten der kleinen Knolle bereits auf dem Feld zu schaffen. Dietmar Frey verweist auf die Bedeutung des Pflanzenschutz während des Wachstums der Kartoffel: „Sie müssen die Kartoffeln bedarfsorientiert gegen Pilzbefall und andere Krankheiten und Schädlinge schützen“, erklärt er, „sonst können sie die Erzeugung von Kartoffeln einstellen“, fügt er hinzu. „Außerdem können wir nur so qualitativ hochwertige Kartoffeln für unsere Kunden produzieren“, spricht Frey damit auch ein grundsätzliches Thema an: denn die Konsumenten fragen nach hochwertigen und wohlschmeckenden Kartoffeln zu erschwinglichen Preisen – genau das also, was die moderne Landwirtschaft in Deutschland anbietet.