Austria
April 13, 2023
Boden, Anbau, Kulturführung und Ernte: Hier finden Sie einige Erfahrungswerte und Empfehlungen für eine ertragreiche Kürbisernte
Boden
- Kürbis gedeiht am besten auf wärmeren und guten Böden. Sie sollten gut wasserführend und vor allem durchlässig sein.
- Zu schwere und nasse Standorte bringen Mindererträge bzw. im Herbst stärkere Fäulnis mit sich.
- Wichtig sind auch leicht saure bis neutrale pH-Werte im Boden.
- Gut abgesetzte, im Herbst gepflügte Böden bringen beste Feldaufgänge und Pflanzenentwicklung.
- In der Fruchtfolge ist der Kürbis wertvoll. Mehrjährige Anbauabstände und das Einarbeiten der Ernterückstände zur rascheren Verrottung bringen sichere und höhere Erträge.
Anbautermin
Die Anbautermine haben sich in den letzten Jahren konstant nach vorne verlegt: Letztes Aprildrittel bis spätestens Anfang Mai haben sich bei Sicherheit und Ertragshöhe als das Optimum herauskristallisiert.
Düngung
- Hohe Erträge und gleichmäßig abreifende Früchte erhält man, wenn die gesamte Menge Dünger vor dem Anbau gegeben wird. Eher niedrigere Stickstoffgaben und dafür höhere Kaligaben führen zu besseren Toleranzen bei Blattkrankheiten und Fäulnis.
- Es hat sich auch bestätigt, dass Kürbis mit Wirtschaftsdünger allein nicht das Ertragsmaximum erreicht. Er braucht eine kleine leicht lösliche Mineraldüngergabe im Frühjahr.
Reihenabstände
Virustolerante Hybriden verlangen Reihenabstände von ca. 0,7 – 1,5 m zur optimalen Standortausnutzung aufgrund der kürzeren Triebe. Bei diesem Reihenabstand hat man außerdem noch die Möglichkeit der mechanischen Unkrautregulierung. Der Kürbis braucht unbedingt unkrautfreie Bestände, die am sichersten aus einer Kombination einer schonenden chemischen Vorauflaufbehandlung und einer mechanischen Hacke erfolgt.
Blühwetter
Ein Grund für die schwankenden Kürbiserträge ist das Blühwetter und damit verbunden die Kürbisanzahl mit der Kernanzahl darin. Gute Wasserversorgung der Pflanzen ist wichtig, aber vor allem begünstigen schöne, warme Tage den Insektenflug zur entsprechenden Bestäubung der Kürbisblühten.
Niederschläge
Lange Regenperioden und damit nasse Pflanzen können Bakteriosen, Blattkrankheiten und Fruchtfäule verursachen. In dieser Richtung wurden viele, auch chemische Pflanzenschutzversuche, unternommen. Sie haben allerdings bis dato noch keine wirtschaftliche und registrierte Behandlung für den großflächigen Praxisanbau ergeben.
Ernte
Die große Herausforderung bei der Ernte ist, den optimalen Zeitpunkt zu finden. Spätere Erntezeitpunkte bringen die besseren Qualitäten, schönere Kerne und bessere Ölgehalte mit sich, weil der Kern auch noch lange vom Fruchtfleisch zehrt.
Wir wünschen viel Erfolg für die herannahenden Arbeiten am Feld!
Autor: Ing. Josef Plösch – DIE SAAT Fachberater