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Österreich - Erfolgreich Raps anbauen


Austria
August 8, 2020



 

Nach der Ernte ist vor dem Anbau - ein auf Höchsterträge ausgerichteter Rapsanbau beginnt unmittelbar nach der Ernte der Rapsbestände und der Vorfrucht zu Raps. Maßnahmen der Feldhygiene haben gerade in Zeiten fehlender insektizider Beizen immense Bedeutung, da der Entwicklung von Schädlingen und Krankheiten damit wirksam begegnet werden kann.

Ausfallraps minimieren

Kornverluste während der Rapsernte, die schnell ein 50 – 100-faches einer normalen Saatstärke betragen können, sind oft unvermeidbar. Um die negativen  Auswirkungen von Ausfallraps (Übertragung von Krankheiten und Vermehrung von Schädlingen, Probleme in anderen Blattfrüchten)  zu reduzieren, müssen alle Maßnahmen nach der Rapsernte darauf abzielen, nicht ausgedroschene Schoten zu öffnen, alle Körner zum Keimen zu bringen und die Induzierung von Dormanz zu verhindern. Dies erfolgt am effektivsten durch Mulchen und flaches Einarbeiten der Ernterückstände und sofortiges Rückverfestigen - Ausfallraps darf auf keinen Fall zu tief vergraben werden! Spätestens zum Aufgang der neu gesäten Bestände sollte der Ausfallraps durch eine etwas tiefere Bodenbearbeitung beseitigt sein. Im Idealfall erfolgt hier gleichzeitig die Aussaat einer Begrünungsmischung ohne Kreuzblütler, um den durch die Zersetzung der N-reichen Ernterückstände frei werdenden Stickstoff für die Folgefrucht Weizen oder Mais zu konservieren.

Bodenbearbeitung vor Raps - die Sorte und die Wurzel machen den Ertrag

Das Ertragspotenzial des Rapsbestandes wird vor allem durch entsprechend tiefe Bodenbearbeitung und exakte Aussaat festgelegt. Eine gute Wurzelausbildung ist hauptverantwortlich für Höchsterträge und abhängig von der Durchwurzelbarkeit des Bodens.

Raps-Anbau


Ziel des Saatbetts ist es, möglichst viel Feinerde im Keimhorizont bei gutem Bodenschluss zu schaffen und gleichzeitig die Struktur zu erhalten um Verschlämmungen vorzubeugen.

Alle Maßnahmen der Bodenbearbeitung sollen dazu führen, dass der größte Teil des Strohs bereits vor dem Anbau der Folgefrucht abgebaut ist. Die zeitliche Überschneidung von Strohabbau und Wachstum der jungen Rapspflanzen kann eine Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe ergeben. Eine N-Düngung im Herbst wird je nach Versorgung notwendig sein.

Düngung und Spurenelemente

Die Grunddüngung wird zu Raps idealerweise schon zur Grundbodenbearbeitung gegeben und eingemischt, kann aber auch noch zur Aussaat oder danach gegeben werden – achten Sie bei der Kalidüngung auf trockene Bestände.

Der Stickstoffbedarf bei Winterraps liegt bei ca. 50 kg Rein-N pro Tonne Ertragserwartung. Dieser Bedarf muss in Summe aus Herbstaufnahme, Nmin im Frühjahr, Nachlieferung aus dem Boden und Zufuhr über Mineraldünger oder organische Düngung gedeckt werden. Ein idealer Rapsbestand mit 10 – 12 Blättern und ca. 10 mm Wurzelhalsdurchmesser kann bis zu 100 kg N/ha bereits im Herbst aufnehmen und bis ins Frühjahr konservieren. Somit braucht Raps je nach unterschiedlichen Bedingungen eine Düngung von ca. 30 – 50 kg N/ha im Herbst. Der Zeitpunkt und die Menge der Düngung richten sich nach der Entwicklung und dem Saatzeitpunkt.

Der Spurenelementbedarf bei Raps liegt bei ca. 600 g/ha Bor, ca. 1.700 g/ha Mangan und ca. 5 – 12 g/ha Molybdän (Quelle: Yara)

Bor als das wichtigste Spurenelement wird vor allem bei Trockenheit und hohen pH-Werten festgelegt. Wir empfehlen im Herbst eine einmalige Zugabe von 150 g/ha. Es ist darauf zu achten, dass durch den Effekt mancher Borprodukte, den pH-Wert stark zu erhöhen, die Wirksamkeit und Wirkdauer von Insektiziden deutlich herabgesetzt werden kann.

Deutlich niedriger ist der Bedarf an Molybdän. Als essentieller Pflanzennährstoff ist Molybdän an wichtigen Stoffwechselvorgängen in der Pflanze beteiligt. Eine direkt am Saatkorn aufgebrachte Menge Molybdän (Opticare Beizung bei den Hybriden ARTEMIS, DK EXPRESSION, DK EXPEDIENT, ANGELICO, der kohlhernieresistenten Hybride SY ALIBABA und der Liniensorte RANDY) sichert die ausreichende Versorgung der jungen Rapspflanze im Herbst gerade unter ungünstigen Witterungs- oder Bodenverhältnissen ab, somit ist im Herbst keine zusätzliche Düngung notwendig.

800 – 1000 kg/ha Branntkalk oberflächlich auf den vorbereiteten Acker ausgebracht und in den Boden eingearbeitet ist vorteilhaft für den Erhalt der Krümelstabilität, der Verringerung von Verschlämmungen, zur Stabilisierung des pH-Wertes sowie zur phytosanitären Wirkung  gegen Kohlhernie und in begrenztem Ausmaß gegen Schnecken. Sollte vor der Saat noch keine Kalkung erfolgt sein, so besteht mit Kalkstickstoff die Möglichkeit, ab dem 4-Blattstadium eine Maßnahme zur Erhöhung des pH-Werts zu setzen. Auf gut abgetrocknete Rapspflanzen bei der Anwendung ist zu achten!

Krankheiten und Wuchsregulierung

Alle Maßnahmen mit Fungiziden im Herbst haben das Ziel, ein Überwachsen der Bestände (Abheben des Vegetationskegels und Sprossstreckung) zu verhindern und Infektionen mit Wurzelhals- und Stängelfäule (Phoma lingam) hintanzuhalten und damit die Absicherung der Winterfestigkeit. Die Sortenwahl bleibt die sicherste Maßnahme gegen Phoma und senkt das Befallsrisiko deutlich (z.B. bei ANGELICO und ARTEMIS).

Das Wasserrübenvergilbungsvirus (Turnip yellows virus – TuYV) führt zu einer verminderten Anzahl Samen pro Schote und reduziert den Ölgehalt in den Samen – zusätzlich wird die Ölqualität negativ beeinflusst, indem die Gehalte an Erucasäure und Glucosinolaten erhöht werden.

Maßnahmen dagegen sind eine gute Ackerhygiene für die gründliche Beseitigung von Ausfallraps und Ackerunkräutern um die „grünen Brücken“ für die Blattläuse als Überträger zu verringern sowie der Anbau von resistenten Sorten wie ARTEMIS oder ANGELICO.

Schädlinge
 

Raps-Rübsenblattwespe
 

Rapserdfloh, Rübsenblattwespe, Kleine Kohlfliege, Schnecken und Mäusen können den Rapsbestand im Herbst schädigen. Gegen Schnecken und Mäuse hilft eine intensive Bodenbearbeitung mit guter Rückverfestigung, gegen die Kohlfliege eine nicht zu frühe Aussaat nach dem 20. August. Beim Rapserdfloh verursachen die Larven durch den Minierfraß im Stängel den Hauptschaden und wenn die Fangzahlen und der Fraß nach dem Aufgang nicht zu hoch sind, sollte der  Insektizideinsatz zum Hauptzuflug Ende September – Anfang Oktober erfolgen.

Unkrautbekämpfung

Der wichtigste Faktor, um unerwünschte Unkräuter hintanzuhalten ist eine erfolgreiche Herbstunkrautbekämpfung im Vorauflauf oder im frühen Nachauflauf in Verbindung mit einem wüchsigen, gut Unkraut unterdrückenden Rapsbestand.

Fazit: Hohe Rapserträge werden im Herbst angelegt - über Bodenbearbeitung, Aussaat, Sortenwahl und Ackerhygiene sind viele Probleme im Vorfeld besser zu lösen als durch Pflanzenschutz!

 

Beratung Pflanzenbau
Albert MÜLLNER
Tel. +43 664 142 60 05
albert.muellner@saatbau.com

 



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Website: http://www.saatbaulinz.at

Published: August 18, 2020


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