Germany
September 26, 2012
Durch Europa zieht sich eine Trennlinie. Im Süden war es zu heiß und zu trocken, im Nordwesten Europas zu kalt und zu nass. Dies beeinflusst auch die Erträge für den Mais, wie auf dem diesjährigen European Maize Meeting Anfang September im schottischen Dumfries berichtet wurde. Für viele Anbauer in Europa entwickelt sich 2012 zu einem schwierigen Jahr, fasst das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) zusammen.
So sprechen die Meteorologen in Irland vom schlechtesten Sommer seit 26 Jahren. Für Großbritannien gilt das nicht zuletzt aufgrund massiver Regenfälle im Mai in ähnlicher Weise. Das Jahr 2012 sei eine große Herausforderung für die Maisanbauer. In Dänemark lagen die Temperaturen mit Ausnahme des Junis unter dem Durchschnitt. Die Niederschläge waren im Mai zu niedrig und im Juni und Juli viel zu hoch. Insgesamt fehlte dem Mais die Sonne. Die Fachleute rechnen mit einem verzögerten Erntebeginn und niedrigeren Erträgen. Auch in Belgien gehen die Fachleute von niedrigeren Erträgen aus. In Italien sieht es dagegen ganz anders aus: Der März war trocken und warm. Zur Aussaat im April und Mai fand der Mais optimale Bedingungen vor, doch dann kam die Trockenheit von Juni bis Ende August mit katastrophalen Folgen für den Mais, der nicht bewässert werden konnte. Schon Mitte Juli sahen sich einige Landwirte gezwungen, den Mais zur Biogaserzeugung zu ernten, da er nicht in die Blüte kam. Bewässerter Mais verspricht jedoch einen normalen Ertrag. Deutliche Unterschiede treten auch in Frankreich zu Tage. In Abhängigkeit vom Boden und dem Aussaatdatum schwankt die Entwicklung der Maisbestände erheblich. Große Probleme haben vor allem die Betriebe, die erst spät im Mai gesät haben. Sofern solche Pflanzen auch noch auf Böden mit geringem Wasserspeichervermögen stehen, trat bedingt durch die hohen Temperaturen und geringeren Niederschläge im Juli und August massiver Trockenstress auf. Auch in Deutschland waren die Bedingungen keineswegs überall optimal. Das äußerte sich vor allem im Längenwachstum der Pflanzen. Dort, wo der Mais von guten Bedingungen profitierte, erreichte er im Juli 1,80 bis 2,00 Meter Höhe. Anderenorts, vor allem im Norden, war der Mais nur halb so hoch. Trotzdem erwarten die Fachleute gute Erträge, die allerdings nicht das Niveau des Vorjahres erreichen dürften.
Zum European Maize Meeting trafen sich Experten aus Dänemark, Irland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Deutschland in Dumfries. Gemäß DMK analysiert dieses internationale Gremium seit etwa 40 Jahren regelmäßig das Anbaugeschehen mit Schwerpunkt Silomais.