Germany
June 29, 2012
Nicht zuletzt durch die intensive Nutzung von Mais zur Energieerzeugung in den Biogasanlagen ist deutlich geworden, dass die verschiedenen Verwertungsmöglichkeiten auch unterschiedliche Anforderungen an die Maiszüchtung stellen.
Lange Zeit galt Mais in der öffentlichen Wahrnehmung eben als Mais. Doch das hat sich grundlegend geändert. Nicht zuletzt durch die intensive Nutzung von Mais zur Energieerzeugung in den Biogasanlagen ist deutlich geworden, dass die verschiedenen Verwertungsmöglichkeiten auch unterschiedliche Anforderungen an die Maiszüchtung stellen. In einer mit über 80 Teilnehmern international hochkarätig besetzten Tagung analysierte das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) nun gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum für Pflanzenzüchtung der Universität Hohenheim und der Gesellschaft für Pflanzenzüchtung (GPZ) die aktuellen Herausforderungen in der Maiszüchtung.
Demnach liegt die Zukunft in ganz unterschiedlichen Sorten, möglichst exakt zugeschnitten auf die besonderen Bedürfnisse der einzelnen Tierarten oder der technischen Verwendung. So ist der Stärkegehalt ein herausragender Parameter in der Wiederkäuerfütterung, während dieser, nach den bisher vorliegenden Ergebnissen, in der Verwertung als Biomasse zur Energieerzeugung nicht diesen hohen Stellenwert einnehmen wird. Allein aus diesem Gesichtspunkt heraus würden in der Züchtung von Energiesorten zukünftig andere Schwerpunkte gesetzt.
Es wäre auch denkbar, die Inhaltstoffe der Sorten auf die verschiedenen Tierarten hin auszurichten. So berichteten die Wissenschaftler, dass es möglich sei, Sorten mit höheren Ölgehalten speziell für die Fütterung von Geflügel zu züchten. Bislang galt der Mais vor allem dank des Stärkegehaltes und der Stärkestruktur als optimaler Energielieferant in der Tierernährung.
Doch solche Entwicklungen brauchen noch viel Zeit, denn das Maisgenom mit seinen 32.000 Genen und 55 Millionen identifizierten genetischen Markern stellt nach wie eine große Herausforderung für die Wissenschaftler und Pflanzenzüchter dar.