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Wieder ein schwieriges Maisjahr in Europa


Germany
September 25, 2019

Das European Maize Meeting am 3. und 4. September im englischen Nottingham zeigte, dass viele europäische Länder in diesem Jahr mit schwierigen Anbaubedingungen zu kämpfen hatten. Deshalb sind allgemein eher unterdurchschnittliche Erträge zu erwarten. Auch der agrarmeteorologische Prognosedienst der EU-Kommission rechnet mit nur noch 79,3 dt/ha und damit etwa 1,5 dt weniger als noch im Juni. Vor allem Frankreich und Polen hatten ihre Ertragseinschätzungen recht deutlich nach unten korrigiert. Damit liegen die Erwartungen zwar immer noch leicht über dem Fünfjahresdurchschnitt, in manchen Ländern aber inzwischen deutlich darunter. Wie das Deutsche Maiskomitee e. V. (DMK) mitteilt, treffen sich Berater und Wissenschaftler aus mehreren europäischen Ländern im Rahmen des European Maize Meetings einmal jährlich zum Gedankenaustausch. Traditionell stehen dabei Fragen des Anbaus und der Verwertung von Silomais im Vordergrund.

Deutschland meldete eine zwar erhöhte Anbaufläche, die allerdings nicht so stark zunahm wie nach den niedrigen Erträgen des Vorjahres und den freigebliebenen Rapsflächen erwartet. Letzter Stand sind 2,66 Mio. ha, das entspricht einer Erhöhung um 1,7 %, davon Silomais auf 2,23 Mio. ha (+1,3 %) und Körnermais auf 0,43 (+4 %). Die Aussaatbedingungen waren vielerorts zu trocken, der Feldaufgang bei früher Aussaat allerdings gut. Die Kältewelle nach Ostern verzögerte allgemein das Wachstum. Mancherorts waren Ende Juni schon erste Trockenschäden zu verzeichnen. Die Bestände entwickelten sich bei Wassermangel oft uneinheitlich, für Blüte und Befruchtung waren die Bedingungen oft auch nicht optimal.

In Belgien lagen nach Trockenheit und schlechten Erträgen des Vorjahrs die Aussaatflächen für Silomais (190.000 ha) und für Körnermais (60.000 ha) leicht über den vergangenen Jahren. Für eine landesweit gute Bestandesentwicklung fehlten die Niederschläge, um die Grundwasservorräte aufzufüllen. Die Aussaat fand unter allgemein guten Bedingungen statt. Ungleichmäßige bzw. ausbleibende Niederschläge ab der Blüte drückten auf die Ernteerwartung. Der Erntebeginn, abgesehen von einigen sandigen, trockenen Flächen, wird im normalen Zeitfenster erwartet. Die Ertragsprognosen sind gemischt, viele Bestände scheinen aber mit den schwierigen Bedingungen gut zurechtgekommen zu sein.

Dänemark verzeichnet mit 190.500 ha eine um 3 % über dem Vorjahr liegende Anbaufläche. 88 % davon, also 167.000 ha, sind Silomaisfläche. Frühreife und Ertragsstärke sind die wesentlichen Kriterien bei der Sortenwahl für dänische Landwirte. Nach problemloser Aussaat in einer warmen Periode in der letzten Aprildekade führte der kalte, trockene Mai zu langsamem, ungleichmäßigem Auflauf und Jugendentwicklung. Nach einem warmen Sommer waren die Bestände in der Bestandesentwicklung etwas voraus. Es wird mit normalen Erträgen und Qualitäten gerechnet.

Frankreich meldete kühlere Temperaturen als normal und eine daraufhin verlangsamte Pflanzenentwicklung. Sie wurde durch zwei Hitzewellen teilweise ausgeglichen. Regenfälle Ende Juli/Anfang August sorgten mancherorts für Entspannung. Dennoch wird von einer Umnutzung von rund 70.000 ha Körnermais zu Silomais ausgegangen, um das zu erwartende Futterdefizit auszugleichen.

In Großbritannien lag die Anbaufläche schon 2018 mit 221.000 ha sehr hoch. Viele Farmer suchen angesichts der immer unberechenbareren Wetterumstände nach einer zuverlässigen Futterquelle. Die Aussaat 2019 gestaltete sich im Wesentlichen normal, die Temperaturen lagen im gesamten Land über dem Durchschnitt. Der Süden blieb etwas zu trocken, der Norden und Schottland waren etwas zu feucht. Die Bestände sahen nach dem warmen Sommer überwiegend gut aus – anders als im letzten Jahr, als viele Schläge überhaupt nicht geerntet werden konnten.

In Irland betrug die Aussaatfläche in diesem Jahr 15.900 ha, damit etwas weniger als 2018, aber deutlich mehr als in den Vorjahren. Günstige Aussaatbedingungen sorgten für eine zügige Aussaat. 90 % des Maises wurden unter Folie bestellt. Die Wetterbedingungen in der Folge waren weitgehend gut, trotz einer kühleren Periode im Frühsommer. Ein durchwachsener August wird wahrscheinlich zu einem späteren Erntebeginn nicht vor Anfang Oktober führen.

Italien meldete für Körnermais nach Jahren mit abnehmender Anbaufläche für dieses Jahr einen Anstieg um 1 % auf 598.000 ha. Die Silomais- und die Biogasflächen liegen konstant bei 350.000 bzw. 130.000 ha. Ein sehr regnerisches und kühles Frühjahr ließ die Aussaat erst gegen Ende März zu. Vor allem im Nordosten konnte nach Niederschlägen bis 400 mm mancherorts erst Anfang Juni bestellt werden. Die Blüte fand daraufhin im Durchschnitt auch mit einer bis drei Wochen Verspätung statt. Zwei anschließende Hitzewellen und vereinzelter Trockenstress sorgten für durchschnittlich etwas kleinere Pflanzen mit entsprechenden Auswirkungen auf die Erträge.



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Website: http://www.maiskomitee.de

Published: September 27, 2019

 
 

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