Ökologische, ökonomische und soziale Anforderungen an Betriebe verlangen innovative Züchtung mit steigenden Erträgen und zunehmender Anpassungsfähigkeit.
Anlässlich einer Aktionswoche im Zuge der Kampagne der europäischen Pflanzenzüchter „Zukunft wachsen lassen“ betonen Saatgut Austria und Europaparlaments-Abgeordnete Simone Schmiedtbauer den enormen Nutzen der Pflanzenzüchtung für eine nachhaltige und zukunftsfitte Landwirtschaft. „Das globale Bevölkerungswachstum hält an, gleichzeitig steht nicht mehr Ackerfläche zur Verfügung. Zudem sind die gesellschaftlichen Anforderungen an die Betriebe gestiegen. Das verlangt steigende Erträge bei einem geringeren Ressourceneintrag. Eine innovative Pflanzenzüchtung leistet dazu einen wichtigen Beitrag“, so Simone Schmiedtbauer und Michael Gohn, Obmann von Saatgut Austria.
Einer Studie der HFFA Research GmbH aus dem Jahr 2021 zufolge hat die Züchtung in den letzten 20 Jahren durchschnittlich zu einer jährlichen Ertragssteigerung von 1,16 Prozent beigetragen. Das wirkt sich positiv auf die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln, den wirtschaftlichen Wohlstand und das landwirtschaftliche Einkommen aus, während die Landnutzung und Betriebsmitteleinträge reduziert werden. „Pflanzenzüchtung und Innovation sind Schlüsselelemente für eine starke und resiliente europäische Landwirtschaft. Verbesserte Sorten leisten einen wesentlichen Beitrag im Kampf gegen die Herausforderungen durch den Klimawandel“, so Simone Schmiedtbauer.
So ist es der Züchtung etwa zu verdanken, dass heutige Sorten im Vergleich mit jenen vor 50 Jahren ohne Düngung höhere Erträge erzielen und optimal an Standorte angepasst sind. „Die Pflanzenzüchtung in Österreich arbeitet intensiv mit der Universität für Bodenkultur und der Politik zusammen. Auch das Projekt Klimafit, das Saatgut Austria gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium (BML) und den Bundesländern durchführt, leistet einen wichtigen Beitrag, um die Toleranz gegenüber Hitze, Trockenheit und Extremwetterereignissen zu erhöhen. Österreich kann hier Vorbild für andere Länder in Europa sein“, betont Michael Gohn.